New York City ist bekanntlich die Stadt, die niemals schläft – und ihre beliebteste Fähre macht auch keine Pause. An 24 Stunden täglich und 365 Tagen jährlich bringen die orangefarbenen Schiffe Passagiere von der südlichsten Spitze Manhattans rüber nach Staten Island.
Lange warten muss man in den renovierten Terminals nie: Alle zwanzig Minuten pendelt eines der Schiffe – insgesamt neun sind im Einsatz. Nur zwischen Mitternacht und sechs Uhr morgens fährt die Staten Island Ferry im Halbstundentakt. 33.000 Überfahren sind es im Jahr. 21 Millionen Pendler und Touristen nutzen den Service im Jahr – und sie zahlen keinen Dollar und keinen Cent. Seit einigen Jahren ist der Transport kostenlos.
Staten Island Ferry – ein Ausflugstipp für New York
In kaum einer Stadt gibt es soviel zu sehen und zu erleben. In jedem Stadtteil, hinter jeder Straßenecke gibt es etwas entdecken. Doch die Fahrt mit der Staten Island Ferry ist eine echte Empfehlung für New York. Es ist eine besondere halbe Stunde, vor allem an einem sonnigen Tag, wenn man draußen an Deck sitzen kann und den Geruch des Hudson River in der Nase hat. 5.2 Meilen, also 8.4 Kilometer weit ist die Fahrt – inklusive der Freiheitsstatue an Steuerbordseite und der Skyline von New York im Heckwasser.
Die Fähren sind groß, mit Platz für maximal 6000 Gäste, doch Gedränge gibt es an der Whitehall Street beim Battery Park eigentlich nie. Die Menge verläuft sich auf den weiten Decks. Viele Pendler haben nach zahllosen Überfahrten keinen Blick mehr für die Schönheit, lesen Zeitung oder schauen in ihre Telefone. An Deck suchen Touristen den besten Winkel für ein Selfie mit der Liberty. Der Schiffsdiesel brummt, die Skyline wird kleiner und über uns kreisen Möwen. In warmen Sommernächten soll es Partys an Bord geben, und die Snackbar sorgt dafür, dass der Nachschub von Bier nicht ausgeht.
Als wir im Saint George Ferry Terminal ankommen, wartet die nächste Attraktion: Eine Band von sechs Straßenmusikern, allesamt ältere Herren, spielt in der Abfahrtshalle den Blues. Diese Fähre gehört wirklich zu New York.