In einem Taifun vor Japan ist ein großer Viehtransporter mit 43 Seeleuten und tausenden Rindern gekentert. Die Suche läuft. Sturm und Regen behindern die Rettungskräfte.
Anscheinend ist das Schiff, das sich auf dem Weg von Neuseeland nach China befand, durch eine große Welle kentert. Hundert Seemeilen südwestlich von Japan hatte das Schiff um Mitternacht (Ortszeit) einen Notruf abgesetzt. Der japanischen Küstenwache gelang es, ein philippinisches Crewmitglied aus dem Ozean zu ziehen. Der Seemann schwebt nicht in Lebensgefahr. Es soll sich nach Berichten japanischer Medien um einen Offizier der „Gulf Livestock 1“ handeln.
Der Seemann, er heißt Sareno Edvarodo, gibt an, dass zunächst die Maschine des Frachters ausgefallen sei. Dann habe eine große Welle das Schiff erfasst und es zum Kentern gebracht. Nach einer Durchsage habe er eine Rettungsweste angelegt und sei ins Wasser gesprungen. 42 Kollegen (38 Philippinos, zwei Australier, zwei Neuseeländer) gelten als vermisst. An Bord des Viehtransporters befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks etwa 5800 Rinder.
Regen und Sturm behindert Rettungsarbeiten
Sturm und Regen des Taifuns „Maysak“, der in Südkorea schwere Schäden verursachte, behindern die Suche der japanischen Coast Guard. Der Taifun erreichte Windstärken, die einem Hurrikan der Kategorie 4 entsprechen. Die „Gulf Livestock 1“ ist 140 Meter lang und fährt unter der Flagge Panamas. Es war Mitte August in Neuseeland ausgelaufen.
Zum Hintergrund: Jedes Jahr werden Millionen Rindern und Schafe auf dem Seeweg transportiert, ein Handel, der den Fleischproduzenten in Ländern wie Australien und Neuseeland hohe Gewinne einbringt. Tierschützer kritisieren, dass solche Reisen oft zu lang sind, die Vorschriften nicht auf dem neuesten Stand sind und die Regeln häufig missachtet werden. Oft handelt es sich um umgebaute Frachtschiffe, die nicht den hohen Tierschutzstandards entsprechen.
Hitzestress, Überfüllung und die Ausbreitung von Krankheiten sind regelmäßige Merkmale dieser Reisen, bemängeln die Tierschützer. (Hier geht es zu einem gut recherchierten Beitrag aus dem englischen GUARDIAN.