Wissenschaftler auf Island warnen vor einem Vulkanausbruch, der in den nächsten Stunden bevorstehen könnte. Seit Tagen beobachten sie starke seismische Aktivitäten nahe Mount Keilir, etwa 35 Kilometer südlich der Hauptstadt Reykjavik. „Es ist wahrscheinlich, dass es zu einer Eruption kommt“, sagte Víðir Reynisson, Sprecher des Zivilschutzes.
Der Ausbruch wäre der erste auf der Halbinsel Reykjanes seit dem 12ten Jahrhundert. Reynisson sprach davon, dass keine akute Gefahr für die Bewohner der Hauptstadt bestehe. Bürger sollten Besuche der Halbinsel dennoch vermeiden. Rettungsteams wurden um 15 Uhr Ortszeit in Alarmbereitschaft versetzt.
„Wir betonen, wie wichtig es ist, Ruhe zu bewahren, da keine große Gefahr besteht. Wir haben Rettungskräfte und Polizisten in der Gegend, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten“, sagte ein Sprecher der ICE-SAR, der isländischen Organisation für Land-, Luft- und Wasserrettung. „Wir wollen aber nicht, dass Menschen in der Gegend sind, wenn etwas passiert“.
Vulkanausbruch nahe Reykjavik erwartet
Tausende Beben bis zur Stärke 5 auf der Richter-Skala wurden in den vergangenen Tagen aufgezeichnet. In den Sozialen Medien gibt es zahlreiche Schilderungen über unruhige Nächte in der Haupstadt Reykjavik.
Anders als beim Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull im Jahr 2010, dessen Aschewolke zeitweilig Flugzeuge in weiten Teilen Europas am Boden bleiben und Millionen Passagiere weltweit stranden ließ, rechnen Experten nicht mit einer starken Explosion. Vielmehr soll es einen Lava-Ausbruch geben.
Dass ein Lavastrom bewohnte Gegenden erreicht, gilt als unwahrscheinlich. Gleichwohl befindet sich der internationale Flughafen Kevlavik weniger als 20 Kilometer entfernt. Es könnte auch bei einer kleineren Erruption zu einer vorsorglichen Schließung des Flughafens kommen. Im Falle, dass der Lavafluß Zugangsstraßen zerstört, erarbeiten die Behörden derzeit Pläne, Flugzeuge umzuleiten. In der ganzen Gegend gilt ab sofort die zweithöchste Warnstufe „orange“.
Island ist die Insel der Vulkane
Seismische Aktivitäten sind auf der Insel aus Feuer und Eis nicht ungewöhnlich. Auf dieser Karte könnt Ihr die aktuelle Situation einsehen.