Ameland kämpft um seinen Strand – und auch um den Erhalt der Insel in der bisherigen Form. Bis August werden an der Westküste der Insel mehr als drei Millionen Kubikmeter Sand aus der Nordsee aufgeschüttet. Dies teilt die Gemeinde Ameland mit.
Wir haben es selbst schon erlebt, während eines Sturms an der Westküste von Ameland. Auf Höhe der beliebten Beachbar „The Sunset“ nahm die Nordsee jede Menge Sand mit. Quasi über Nacht verschwand ein Teil des Strandes. Es war ziemlich unheimlich.
Die Inselverwaltung teilt mit, dass der Strand durch die starke Küstenerosion der letzten Jahre deutlich schmaler und niedriger geworden ist. Zuletzt hatte man 2019 Sand aufgeschüttet. Nun geht es wieder los. Eine Sisyphos-Aufgabe – und eine teure dazu. Wie viele Millionen € das Projekt diesmal kosten wird, wurde nicht bekannt.
Eine Sisyphos-Aufgabe
Aber es gibt keine andere Wahl, besonders nicht am Westteil vom Ameland. Hier wirbelt der Wind Sand auf und trägt ihn ins Meer. Die Wellen tragen ihn dann weiter im Osten wieder an. Würde die Insel aber nicht gegen die Erosion kämpfen, würde sie rasch immer kleiner, erklärt die Inselverwaltung.
Ameland ist auch bei deutschen Urlaubern beliebt. Sie müssen nun mit gesperrten Strandabschnitten. Umleitungen über Dünenpfade seien aber eingerichtet, sagt die Insel. Von Baggerschiffen aus wird der Sand über Druckleitungen an den Strand gepumpt. Bulldozern verteilen ihn dort.
Wellenbrecher vor der Küste
Die Inseln sind auch wichtige Wellenbrecher für die Küstenlinie. Steigender Meeresspiegel und heftiger werden Stürme als Folge der Klimakrise bedrohen vor allem die Inseln in der Nordsee. (Immer auf dem neuesten Stand bleiben – HIER den Newsletter vom Meer abonnieren! Kostenloser Service von uns!)
Auch an der deutschen Küste ist dies ein Thema. Sturmfluten haben auf den Ostfriesischen Inseln Spuren hinterlassen. Auf Wangerooge beispielsweise ist der Kampf um den Strand ein großes Thema. Das Land Niedersachsen hat angekündigt, den betroffenen Inseln mit insgesamt sieben Millionen Euro zu helfen.