An Bord des Kreuzfahrtschiffs „Mein Schiff2“ der Reederei TUI Cruises gibt es vier bestätigte Corona-Infektionen. Das Schiff fährt mit knapp 1000 Passagieren und 800 Crewmitgliedern vor den Kanaren.
Während sich Deutschland im Lockdown befindet, Geschäfte geschlossen sind und Reisewarnungen gelten, versucht die die Hamburger Reederei TUI Cruises ihre Kreuzfahrtflotte wieder in Gang zu bringen. Das Konzept sieht vor, dass die Passagiere vor Abflug einen negativen Corona-Test vorlegen müssen. An Bord sind nur 60 Prozent der Betten belegt, um Abstandsregeln einhalten zu können.
Daher rätselt man nun, wie es zu vier Corona-Fällen an Bord der „Mein Schiff2“ kam. Entdeckt wurden sie, als ein zweiter Corona-Test gemacht wurde. Dieser war notwenig, damit die Passagiere den Flieger nach Deutschland nehmen durften. Die Reederei verständigte danach die spanischen Behörden.
Nächste Kreuzfahrt steht an
Vier Passagiere und insgesamt 20 Kontaktpersonen wurden an Land gebracht. Darunter sind neun andere Gäste und Crewmitglieder. Sie befinden sich in Quarantäne. Bislang zeigen sie nach Angaben der Reederei keine oder milde Symptome.
Das Schiff soll „umfangreich“ gereinigt und desinfiziert werden, kündigte die Reederei an. Am Wochenende steht die nächste Kreuzfahrt der „Mein Schiff2“ auf dem Plan.
Hintergrund: Große Corona-Ausbrüche auf Kreuzfahrtschiffen sorgten zu Beginn der Pandemie für internationale Schlagzeilen. An Bord der „Diamond Princess“ starben sechs Menschen; das Schiff lag wochenlang vor Japan. Im Falle des deutschen Schiffes „Artania“ kam es in Australien zu einem Nervenkrieg und sogar zu bilateralen Verstimmungen. Viele Länder verweigern Kreuzfahrtschiffen seit Monaten die Einreise. Auch für Destinationen wie die Balearen, Norwegen oder Kanada gibt es aktuell ein Kreuzfahrt-Verbot.
Die Praxis einzelner Reedereien, trotz hoher Infektionszahlen ihre Schiffe wieder fahren zu lassen, ist daher umstritten.