Diese schlechten Zahlen waren erwartet worden: Wegen der Coronakrise leidet der Welthandel, was natürlich auch die Umschlagszahlen im Hamburger Hafen beeinflusst. Im ersten Quartal verzeichnet man im Containerumschlag einen Einbruch von heftigen 6,6%. Besonders der Handel mit China bricht ein.
Blank Sailing, das bedeutet in der Sprache der Seefahrt, wenn ein Schiff nicht ablegt. Gründe können eine dringende Reparatur sein, die Überlastung eines Hafens oder eine Stornierung, weil nicht genug Ladung in den Auftragsbüchern steht. Blank Sailing, das ist ein Alptraum für jeden Reeder und für Hafenbetrieber – und genau dies ist momentan die Lage in der Corona-Katastrophe. Wichtigster Handelspartner für den Hamburger Hafen ist China. „Nur“ knapp 580.000 Stahlkisten wurden im ersten Quartal 2020 im Im- und Export nach Fernost verladen. Das macht einen satten Rückgang von 14,6%.
„Das Runterfahren der chinesischen Wirtschaft und die als Folge einsetzenden Blank Sailings in der Schifffahrt haben auch in Hamburg zu geringeren Umschlagmengen geführt“, sagte Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V.., bei der Vorstellung der Quartalszahlen am Freitag in Hamburg.
Blank Sailing – der Handel mit China leidet
Im Januar fielen in Hamburg sechs Schiffe aus. Im Februar war es nur ein, doch im März schlug die Krise mit 26 ausgefallenen Schiffen voll ein. Der Containerumschlag lag mit 2,2 Millionen Standardcontainern (TEU) um 6,6% unter dem Vorjahreszeitraum. Insgesamt blieb der Seegüterumschlag mit 31,9 Millionen Tonnen knapp 8% unter dem Vorjahresergebnis.
Und damit steht Hamburg im weltweiten Vergleich noch recht passabel da. Weltweit rechnen Analysten wegen der Pandemie mit einem Rückgang im Containerumschlag von 11,4%. Im Vergleich zu direkten Konkurrenten allerdings sieht es nicht gut aus: Rotterdam meldet einen Rückgang von lediglich 4,7% und Antwerpen sogar einen Zuwachs von 9,5%, weil neue Liniendienste den Hafen anlaufen.
Ab Juni, so die Hoffnung der Hamburger Hafen-Chefs, könnte sich das Anfahren der Wirtschaft in China und Europa positiv bemerkbar machen. Die Perspektive für das Jahr 2020 aber sieht insgesamt düster aus. „Wenn wir nicht zweistellig verlieren, ist das schon ein Erfolg“, sagte Jens Meier, Geschäftsführer der Hamburg Port Authority (HPA).
Auf den Hamburger Hafen kommt ein Sturm zu