Eine Wetterboje im Atlantik vor Irland misst eine 30 Meter hohe Monsterwelle. Hurrikan Epsilon sorgte für extreme Bedingungen auf See.
Das Messergebnis der Boje M6, die 400 Kilometer westlich der Aran Islands im Nordatlantik Wetterdaten sammelt, ist eindeutig. In Spitzen erreichten die Wellen im Sturm, der sich aus Hurrikan Epsilon entwickelte, Höhen von mehr als 25 Metern. Die höchste Welle war 30 Meter hoch. Dies entspricht einem Gebäude mit acht Stockwerken.
In früheren Zeiten belächelte man Schilderungen von Seeleuten, die von einer Monsterwelle berichteten, als „Seemannsgarn“. Deren Existenz ist längst wissenschaftlich dokumentiert. In unserem Buch „Orkanfahrt“ berichtet Kapitän Manfred Schleiff davon, wie er im Pazifik eine Monsterwelle von 35 Metern Höhe abritt. (Das Buch gibt es hier.)
Monsterwelle trifft Trawler
In der Titelgeschichte von „Kapitäne“ beschreibt der Fischer Friedhelm von Staa aus Cuxhaven den Moment, als eine Monsterwelle seinen Trawler vor der Küste von Grönland traf. Die Wucht des Brechers schlug die Scheibe aus Sicherheitsglas heraus, die mit 50 Schrauben aus Stahl in der Brücke befestigt war. Nur der Erfahrung und dem seemännischen Können von van Staa und seiner Crew ist es zu verdanken, dass er überlebte. Im Video unten berichtet der Kapitän davon.
An der Westküste der Britischen Inseln gab es in den vergangenen Tagen Warnungen wegen der enormen Brandung. In der Nähe von St. Ives in Cornwall riss eine Welle eine Familie in die See. Mehrere Boote der Britischen Seenotretter der RNLI waren im Einsatz. Es gelang den Seenotrettern, alle Vermissten zu finden. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt. (Foto des Einsatzes: Mike Price // RNLI)
Südwestlich der Isles of Scilly retteten die Seenotretter einen Segler von einer zehn Meter langen Yacht aus dem Sturm. Das Boot war sechs Seemeilen vor den Inseln von einer Monsterwelle getroffen worden, wie der Mann nach seiner Rettung angab. Im Einsatzbericht der Retter ist von „herausfordernden Bedingungen“ die Rede.
Riesenwelle am Strand
„Der Segler beschrieb, wie sein Boot von einer großen Welle getroffen wurde, die das Boot kentern ließ“, sagte ein Sprecher der RNLI. Entlang fast aller Küstenabschnitte waren Rettungskräfte im Einsatz. Sorgen bereiten den Rettern Schaulustige, die sich trotz aller Warnungen auf Wellenbrecher und Molen wagen oder am Strand unvorsichtig sind. In den Sozialen Netzwerken sorgte ein Video aus Cornwall für Aufsehen. Es zeigt, wie eine große Welle in Cornwall einige Strandspaziergänger überrollt.
Auch hier kam es wie durch ein Wunder nicht zu Toten oder Verletzten.
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