Bombendrohung gegen MSC Frachter wird immer mysteriöser

Bombendrohung gegen MSC Frachter wird immer mysteriöser - Ankerherz Verlag

Krimi auf See: Die Bombendrohung gegen einen MSC Frachter wird immer mysteriöser. Noch immer ankert die „MSC Bhavya V“ vor der niederländischen Küste. Nun wird bekannt: Vor ziemlich genau einem Jahr gab es einen ähnlichen Fall mit einem Schiff von MSC. Statt einer Bombe entdeckten die Fahnder im Hafen große Mengen Rauschgift an Bord.

Der Frachter MSC Bhavya V, 294 Meter lang, vermessen mit 66.799 BRT, hatte Hamburg an Heiligabend verlassen. Nach einem Tag auf See ging die Drohung gegen das Schiff ein. Darin ist von einem Sprengsatz die Rede, der angeblich nach Anlegen in Antwerpen explodieren soll.

MSC Frachter hatten Drogen an Bord

Nach Berichten belgischer Medien geht die Polizei in Antwerpen inzwischen davon aus, dass es sich um eine Falschwarnung handelt. Sie untersucht aber einen Zusammenhang mit einer Drohung vor fast genau einem Jahr, die dem aktuellen Fall auf unheimliche Weise ähnelt.

Am 22. Dezember 2022 hatte es eine Bombendrohung gegen die MSC Lorena gegeben – also ebenfalls ein Schiff der Reederei MSC, ebenfalls auf der Reise nach Antwerpen. Die Behörden ließen das Schiff mehrere Tage vor der Küste auf Reede liegen, bevor sie es inspizierten.

Kokain im Kakao Container

Dabei fanden sie 2,4 Tonnen Kokain in einem Container mit Kakao. Zwei Männer wurden verhaftet. Vermutung: Die falsche Bombendrohung zielte darauf ab, das Schiff in einem Streit zwischen den Schmugglern aufzuhalten. Die Nachricht platzte in einen Monat, in dem die Reederei MSC beschuldigt wurde, eine Schlüsselrolle für den Drogenhandel der Balkan-Banden zu spielen.

 

Laut des angesehenen Nachrichtendienstes Bloomberg News soll das Balkan-Kartell – eine der berüchtigtsten Drogenhändlerbanden Europas – in den letzten zehn Jahren MSC-Schiffe als Rauschgifttransporter genutzt haben, indem es MSC-Mitarbeiter zwangsrekrutierte. In den USA sieht sich der Konzern mit einer Strafforderung von 700 Millionen US-Dollar konfrontiert.

MSC weist Vorwürfe zurück

Die amerikanischen Behörden hatten auf dem Großcontainerfrachter „MSC Gayane“ fast 20 Tonnen (!) Kokain im Verkaufswert von 1.3 Milliarden US-Dollar entdeckt. Der größte Fund in der langen Geschichte des amerikanischen Zolls. Der Konzern MSC, der beim Hamburger Hafenkonzern HHLA einsteigt, weist die Anschuldigungen zurück. In einer Erklärung heißt es: „MSC widerspricht nachdrücklich der von Bloomberg aufgestellten Behauptung, dass die Unterwanderung einer kleinen Anzahl von Seeleuten aus Montenegro unter nach wie vor sehr spezifischen Umständen darauf hinausläuft, dass das Unternehmen von einem Drogenkartell ‚infiltriert‘ wurde.“

Sind an Bord der MSC Bhavya etwa ebenfalls Drogen? Hängt der Fall mit einer anderen aktuellen Polizeimeldung zusammen? Darin heißt es, dass sechs Männer verhaftet wurden, die sich seit knapp einer Woche in einem Container im Waaslandhaven-Gebiet des Hafens versteckt hielten.

Die Polizei vermutet, dass es sich wahrscheinlich um so genannte „Extraktoren“ handelt. Diese warten in einem Versteck auf die Ankunft von bestimmten Containern, um sie aus dem Hafen heraus zu schmuggeln. Der Fall um den MSC Frachter wird immer mysteriöser…

 

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