Bremerhaven, harte Stadt am Meer. Hast viel einstecken müssen in den vergangenen Jahren. Der Fischerei ging es schlecht, den Werften auch, die Amerikaner zogen ab.
Armut, jeder fünfte ohne Arbeit, in einer Seitenstraße wachsen Bäume aus den Häusern. Manche Fenster sind zugenagelt, als habe jemand den Krieg erklärt. Nahe der Polizeiwache pinkelt ein Betrunkener mittags gegen einen Baum. Auch solche Bilder sieht der Besucher, wenn er durch die Straßen fährt.
In deinen Gesichtern erkennt man, dass viele, die hier wohnen, einstecken mussten. In der Innenstadt haben sie viele Millionen verbaut, moderne, tolle Museen sind entstanden, ein Hotel, das aussieht wie dieses Segel in Dubai. Die Stadt verändert sich zum Guten, viele packen mit an. Ein Aufbruch ist zu spüren, auch wenn es noch viele Probleme gibt.
Seinen Stolz hat Bremerhaven in den Docks.
Stadt mit Dockerstolz
Die Franziusstraße und Brückenstraße hoch in den Containerhafen, vorbei an Lagerhallen, an Kränen, an weiten Parkplätzen voller Neuwagen, die nach Übersee gehen, vorbei an den Docks. Kulissen wie im Video von „Pride“, der Hymne jener, die sich den Stolz nicht nehmen lassen. Alles so herrlich grobkörnig.
Möwen kreischen, eine Sirene schreit. Gefühl von echtem Hafen. Keine Schaufelraddampfer, keine Souvenirverkäufer, keine Zuckerwatte. Touristen verirren sich selten hierher. In den Imbissbuden trinken Docker und Trucker schwarzen Kaffee und rauchen die letzte Zigarette, vor der nächsten Schicht, vor der nächsten Reise.
Hier wird hart gearbeitet, rund um die Uhr. Hier schlägt es, das Herz dieser Stadt.