Die Osterfeiertage sind für die Tourismusorte im Norden und für die Inseln normalerweise eine wichtige Saison. Zehntausende zieht es aus ganz Deutschland zu Kurzferien an die Strände der Küste. Doch an Corona-Ostern ist alles anders: Angesichts stark steigender Infektionszahlen durch die Coronavirus-Mutation B117 möchten einige Bürgermeister nicht, dass Gäste anreisen.
Die Sorgen sind besonders auf den Inseln groß, auf denen begrenzte medizinische Möglichkeiten zur Verfügung stellen. Der Bürgermeister der Gemeinde Sylt, Nikolas Häckel, appelliert deshalb an alle, zu Hause zu bleiben. Eigentümer von Ferienwohnungen und –häuser, die sie nicht selbst nutzen, dürfen sie Verwandten oder Freunden kostenlos überlassen. Aber nach einem Corona-Test.
Häckel rechnet trotz des touristischen Beherbergungsverbots mit vermehrten Anreisen trotz Corona-Ostern. „Auch Tagesgäste mögen sich bitte testen. Eine Station haben wir unmittelbar am Bahnhof Westerland eingerichtet“, sagt er. Das bestehende Beherbergungsverbot werde konsequent kontrolliert, kündigte er an.
Corona-Ostern in St- Peter-Ording
In Schleswig-Holstein gilt ein touristisches Beherbergungsverbot. In Hotels, Pensionen und anderen Quartieren darf nur übernachten, wer aus beruflichen oder medizinischen Gründen reist – was an Ostern kaum der Fall sein dürfte. Freizeitparks und Schwimmbäder sind geschlossen, ebenso wie z.B. Museen, Tier- und Wildparks. Öffnungen im Einzelhandel sind vom jeweiligen Inzidenzwert abgängig.
Im beliebten Badeort St. Peter-Ording rät man Campern dringend von der Anreise ab. Es gebe keine Stellplätze. Wildcampen werde mit hohen Geldbußen belegt. Ansonsten auch hier ein ähnliches Bild: Die Gemeinde fordert Besucher auf, sich an die Corona-Regeln zu halten, Masken zu tragen und gezielt Orte aufzusuchen, an denen es möglich ist, Abstand zu halten.
Auf der Seebrücke gibt es eine Maskenpflicht – mit verstärkten Kontrollen am Osterwochenende. Tagestourismus ist nicht verboten. Doch es gibt nur ein „sehr eingeschränktes Angebot“, keine Außengastronomie und keine Strandkorbvermietung.
Corona-Ostern in Mecklenburg-Vorpommern
Noch strenger sind die Regeln in Mecklenburg-Vorpommern. Die Einreise aus touristischen Gründen ist verboten. Die Polizei weist auf stationäre Kontrollen entlang der Landesgrenze, an der Küste , aber auch und im Landesinneren hin. Bei Verstößen wird es teuer.
Kliniken melden Engpässe
Drei große Kliniken gibt es entlang der schleswig-holsteinischen Nordseeküste. Die Klinik in Heide meldete am Mittwochabend eine komplette Auslastung. Die Krankenhäuser in Husum und Niebüll erste Engpässe.