Die Hamburger Traditionsreederei Hapag-Lloyd steigt in den Tiefwasserhafen Wilhelmshaven ein. Wie der Konzern am Dienstagmorgen mitteilt, beteiligt man sich mit 30 Prozent am Container Terminal Wilhelmshaven (CTW) und mit 50 Prozent am Rail Terminal Wilhelmshaven (RTW). Was bedeutet das für den Hamburger Hafen?
In den vergangenen Wochen und Monaten war viel spekuliert worden, nun ist der Deal perfekt. Hapag-Lloyd übernimmt die Anteile des Container Terminals vom Mitkonkurrenten Maersk. Die weltgrößte Reederei aus Dänemark betrieb diesen bisher zusammen mit dem Bremer Hafenkonzern Eurogate. Der Kaufpreis? Darüber vereinbarten die Parteien Stillschweigen.
Hapag-Lloyd beteiligt sich an Tiefwasserhafen
Die Frage ist nun: Welche Auswirkungen hat der Einstieg von Hapag-Lloyd für den Hamburger Hafen? In ihrem „Heimathafen“ wickelt die Reederei mit Sitz am Ballindamm bisher den Großteil ihres Containerumschlags in Deutschland ab. Die mit Hapag-Lloyd in „The Alliance“ verbündeten Reedereien Hyundai Merchant Marine (HMM, Südkorea), Ocean Network Express (ONE, Japan) und Yang Ming (Taiwan) ebenfalls. Wird sich dies ändern? Und gibt es politische Diskussionen? Die Stadt Hamburg ist mit 13,9% an Hapag-Lloyd beteiligt.
Was bedeutet das für Hamburg?
Nun dürfte die Reederei ein Interesse daran haben, die neu erworbenen Anlagen in Wilhelmshaven gut auszulasten. Eine engere Kooperation der deutschen Häfen war von Experten und auch dem Hapag-Lloyd-Großaktionär Klaus-Michael Kühne in den vergangenen Monaten gefordert worden. Um gegen die starke Konkurrenz in Rotterdam und Antwerpen bestehen zu können, brauche es eine bessere Zusammenarbeit.
Auch weisen Fachleute auf die Probleme hin, die immer größer werdende Frachter für den Hamburger Hafen und die Elbe bedeuten. Der Tiefwasserhafen Wilhelmshaven verzeichnet an der Kaje einen Tiefgang von 18 Metern, was bedeutet,
dass die Schiffe vollbeladen abgefertigt werden können. Manche Seeleute nennen ihn deshalb „Captain´s Paradise“.