In einem gemeinsamen Appell wenden sich die Bürgermeister der Ostfriesischen Inseln und der Küstenkreise an Zweitwohnungsbesitzer: Bleibt aus Solidarität zuhause!
Die Bürgermeister fürchten, dass sich die Corona-Lage ansonsten an der Küste verschärfen könnte. Besonders die Inseln sind im Falle eines großen Ausbruchs gefährdet, mit einer begrenzten medizinischen Betreuung. Alleine auf der Insel Borkum aber gibt es knapp 2400 Zweitwohnungen.
„Bleibt bitte am Erstwohnsitz! Jeder Kontakt, der vermieden werden kann, sollte vermieden werden“, sagt Frieslands Landrat Sven Ambrosy (SPD). „Zeigen Sie sich solidarisch mit den Inselbewohnern!“ Im Frühjahr hatte es ein Verbot gegeben, doch dies ist rechtlich im Grenzbereich. Daher bleibt es bei einem Appell.
Wer „seine“ Insel und die Küste liebt, der bleibt im Corona-Winter daheim, das ist die Botschaft.
Es ist natürlich eine schwierige Geschichte: Wer eine Wohnung am Meer hat, der möchte natürlich besonders in einer Lockdown-Lage dorthin. Doch die Folgen könnten schwerwiegend sein, sobald die Infektionszahlen steigen. Auf den Inseln verdoppele sich die Einwohnerzahl, wenn alle Besitzer von Zweitwohnungen anreisen, sagte Ambrosy. Wangerooge beispielsweise hat 1200 Zweitwohnungen. Nebenbei bemerkt: Was für eine unglaubliche Zahl, die natürlich auch Auswirkungen auf das Leben auf den Inseln hat. Aber das ist ein anderes Thema.
Appell an Zweitwohnungsbesitzer
Kein Verständnis soll es geben, wenn jemand seine Zweitwohnung unter Hand vermietet oder Bekannten überlässt. Die Landräte und Inselbürgermeister haben die Landesregierung in Hannover aufgefordert, die Landesverordnng zu verschärfen. Die Kommunen auf den Inseln und an der Küste sollen eingreifen können, wenn die Zweitwohnung in der Pandemie nicht von ihren Besitzern genutzt wird.