Sie wollten Bernstein sammeln – und bezahlten die Suche beinahe mit ihrem Leben. Die Seenotretter der Station Cuxhaven haben drei Brüder in buchstäblicher letzter Minute aus der kalten Nordsee gezogen. Das war wirklich knapp…
Auf der Suche nach Bernstein waren die Brüder (16 bis 19 Jahre alt) den Leitdamm vor Cuxhaven entlang gelaufen. Vier Kilometer weit raus ins Watt.
Womit sie nicht gerechnet hatten: Dass die Flut durch den Sturm der vergangenen Tage deutlich höher auflief. Lebensgefahr! Die Nordsee hat aktuell noch acht Grad.
Suche nach Bernstein endet in Lebensgefahr
Mit dem Handy wählten sie um 19 Uhr um den Notruf. Retter von Berufsfeuerwehr, Wasserschutzpolizei, DLRG und eben auch die Seenotretter rückten aus. Wenige Minuten nach der Alarmierung warf die Crew der „Anneliese Kramer“ die Leinen los.
Gut für die Sucher von Bernstein: Sie hatten sich vorbereitet und trugen Neoprenanzüge, die sie vor Kälte schützen. Und sie hatten lichtstarke LED-Lampen dabei, mit denen sie auf sich aufmerksam machen konnten.
Die Seenotretter der Anneliese Kramer sahen sie jedenfalls schnell, als sie auf den Leitdamm zuhielten. Die Crew hatte auch eine Wärmebildkamera an Bord.
Gegenseitig gewärmt
Knapp eine Dreiviertelstunde nach dem Alarm holten die Seenotretter die Brüder mit dem Tochterboot „Mathias“ aus der eisigen Nordsee. Ihnen stand das Wasser bereits über der Hüfte. Sie hätten sich bis zu ihrer Rettung gegenseitig gehalten und gewärmt, erzählten die Brüder.
Nach der Erstversorgung an Bord des Seenotrettungskreuzers kamen die unterkühlten Kerle mit Rettungswagen in eine Klinik von Cuxhaven. Alles gut ausgegangen bei dieser Suche nach Bernstein…