Drama auf der Ostsee: Helfer der DLRG haben einen dreijährigen Jungen von einer Luftmatratze vor Hohenfelde gerettet. Das Kind war bei ablandigem Wind hinaus aufs Meer getrieben. Ein ähnliches, lebensgefährliches Problem hatten zwei junge Erwachsene an der Steilküste Stohl. Sie wurden von Seenotrettern in Sicherheit gebracht.
Der Dreijährige trieb an einem unbewachten Naturstrand auf einer Luftmatratze hinaus auf die Ostsee. Als der Alarm eintraf, schickte die Rettungsleitstelle See sofort die Seenotrettungskreuzer der Stationen Laboe und Lippe/Weißenhaus in den Einsatz. Feuerwehr, Rettungsdienst und DLRG in Schönberg wurden ebenfalls alarmiert.
Rettung von Luftmatratze
Vier Freiwillige der DLRG liefen mit einem Motorrettungsboot aus. Sie waren innerhalb von acht Minuten vor Ort und fanden das Kind etwa eine halbe Seemeile (circa einen Kilometer) vom Strand entfernt. Sein Vater hatte bereits vergeblich versucht, hinterher zu schwimmen. Er wurde ebenfalls vom DLRG-Boot aufgenommen. Der dreijährige Junge blieb unverletzt.
Dieser Tag am Meer hätte für eine Familie eine lebensverändernde Wendung nehmen können.
Eine halbe Stunde später gab es einen ähnlichen Einsatz in Höhe der Steilküste Stohl. Die aufmerksame Crew einer Segelyacht meldete ein abtreibendes Schlauchboot. Der aufmerksame Skipper hatte sich zunächst genähert und den jungen Mann und eine Begleiterin gefragt, ob sie Hilfe benötigten – diese lehnten jedoch ab. Aufgrund des zunehmenden ablandigen Windes ließ die Situation dem Segler allerdings keine Ruhe.
Aufmerksamer Segler
Um 15.20 Uhr informierte er die Rettungsleitstelle See über seine Beobachtung. Wenig später meldeten sich die beiden Schauchbootkapitäne selbst bei der Polizei, weil sie die Ausweglosigkeit ihrer Lage erkannt hatten. Trotz aller Paddelversuchen gelang es ihnen nicht, mit dem 1,80 Meter kleinen Gefährt an Land zu kommen. Sie befanden sich zu diesem Zeitpunkt fast eine Seemeile (circa 1,8 Kilometer) vom Ufer entfernt.
Die Rettungsleitstelle See alarmierte daraufhin das Seenotrettungsboot Nimanoa der Freiwilligenstation Damp, das sofort auslief. Etwa eine Stunde später fanden die vier freiwilligen Seenotretter das Schlauchboot und nahmen die beiden jungen Leute an Bord. Auf eigenen Wunsch setzten sie sie am Strand wieder ab. Die beiden hatten ihre „Seereise“ glücklicherweise unbeschadet überstanden.
Lebensgefahr durch ablandigen Wind
Achtung: DGzRS und DLRG weisen noch einmal dringend darauf hin, nicht an unbewachten Strandabschnitten zu baden. Auch warnen sie davor, sich mit aufblasbaren Booten, einer Luftmatratze oder Spielzeugen aufs Meer zu begeben. Häufig sind die Kräfte von Wind und Strömung vom Strand aus nicht ersichtlich.