Ein Großcontainerfrachter hat mehr als 45 Container in einem Sturm vor Bermuda verloren. Wie die Behörden auf der Insel mitteilen, fielen die Stahlboxen knapp 350 Seemeilen östlich von Bermuda in den Atlantik.
Container über Bord: Der Frachter MSC Shristi, 294 Meter lang, befand sich auf dem Weg von Boston in die Dominikanische Republik, als das Unglück geschah. AIS-Daten zeigen, dass der Kapitän mehrfach die Route stark änderte. Anscheinend, um weitere Verluste zu vermeiden. An drei verschiedenen Stellen gingen Stahlboxen demnach über Bord.
Gefahr durch Container über Bord
Container, die über Bord gehen, sind besonders für kleinere Schiffe eine Gefahr. Wenn sie knapp unterhalb der Wasseroberfläche treiben, sind sie in der Nacht nahezu unsichtbar. Bei einer Kollision können Jachten, Trawler oder andere kleine Schiffe schwere Schäden davon tragen. Nach Angaben des World Shipping Council, der Interessenvertreter der Reedereien, gehen im Schnitt etwa 1400 Container im Jahr über Bord.
Doch an dieser Zahl gibt es starke Zweifel. Sie erscheint viel zu niedrig. Allein von Oktober 2020 bis März 2021 wurden mehr als 2500 Stahlboxen als verloren gemeldet. Beim Unglück der MSC Zoe vor der Küste von Ostfriesland gingen 342 Container über Bord. Die Folgen waren auf den Inseln Vlieland und Borkum noch lange zu spüren. Sorgen von Containern, die bei schwerer See über Bord gehen, treiben viele Menschen auf den Inseln und entlang der deutschen Küste um. Es gibt seit einiger Zeit eine Diskussion darüber, ob Container nicht mit Trackern ausgestattet werden sollten, um sie im Falle einer Havarie orten zu können.
Das Foto dieses Beitrags schickte uns Christoph Meyer, aufgenommen bei schwerem Wetter in der Deutschen Bucht. Vielen Dank!