Golf von Neapel: Taucher entdeckt riesigen toten Finnwal

Finnwal vor Süditalien: Vor der Küste von Sorrent im Golf von Neapel hat ein Taucher einen gewaltigen Walkadaver entdeckt. Das tote Finnwal Weibchen soll fast 20 Meter lang sein. Experten versuchen nun, die Todesursache herauszufinden.

Wie die italienische Küstenwache mitteilte, handelt es sich um einen der größten toten Wale, die jemals im Mittelmeer entdeckt wurden. Das Gewicht des Finnwales wird von Fachleuten auf rund 70 Tonnen geschätzt. Zur Sichtung kam es eigentlich wegen eines kleineren Wales. Nach Medienberichten schwamm dieses offensichtlich verirrte Tier immer wieder gegen eine Mauer im Hafen von Sorrent. Weil befürchtet wurde, dass sich das Tier dabei verletzte, schickte die Küstenwache einen Taucher los.

Dieser entdeckte dann den großen Kadaver, nicht aber den kleinen Wal. Tierschützer sorgen sich nun um dessen Verbleib. Der tote Finnwal wurde inzwischen von Sorrent aus in den Hafen von Neapel geschleppt. Dort soll der Kadaver von Meeresbiologen auf die Todesursache untersucht werden – auch hinsichtlich einer möglichen Virus-Infektion. Das Skelett des Tieres könnte in einem Museum ausgestellt werden.

Phänomen Finnwal im Mittelmeer

Finnwale im Mittelmeer sind nicht so selten, wie viele Laien denken. Mehrere tausend Exemplare leben im Mittelmeer. Die genaue Zahl kann aber auch von Experten nur geschätzt werden. Die „Weltnaturschutzunion“ (IUCN), die den Finnwal als „gefährdet“ einstuft, geht von knapp 5000 Tieren im Mittelmeer aus. Strandungen von toten Walen gibt es etwa in der Nordsee immer wieder. Zuletzt beispielsweise am Strand der niederländischen Insel Texel.

Eine Bedrohung für die großen Tiere sind nach Angaben der Umweltschutzorganisation WWF Zusammenstöße mit Schiffen. Man geht von knapp 40 tödlichen Unfällen dieser Art mit Frachtern, Fähren oder Kreuzfahrtschiffen aus. Der Wal aus dem Golf von Neapel weist nach ersten Berichten lokaler Medien keine Spuren von einer Kollision mit einem Schiff auf.

Müll und Schiffsverkehr

Auch Müll im Meer wird ein immer größeres Problem. Jedes Jahr gelangen unglaubliche 200.000 Tonnen Plastik ins Mittelmeer. Was 500 Containern entspricht – täglich. Das Plastik zerfällt und zerbricht in immer kleinere Teile, die sich im Sediment ablagern. Finnwale fressen pro Tag bis zu zwei Tonnen Krebse und Fische.

 

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