Der Großsegler „Alexander von Humboldt 2“ hat beim Auslaufen in Bremerhaven einen Schwimmkran gerammt. Rahen und Segel am ersten Mast wurden dabei beschädigt. Es kam obendrein zu einer Kollision am Heck. Glück im Unglück: An Deck wurde niemand verletzt.
Die „Alexander von Humboldt 2“, einer der schönsten deutschen Großsegler, war zu Gast bei den „Maritimen Tagen“. Um kurz nach 11 Uhr hatte sie gerade die Klappbrücke an der Schleusenstraße passiert, als sie nach Backbordseite vom sicheren Kurs abkam. Sie kollidierte mit einem Schwimmkran, der dort festliegt. Die Rahen des Fockmastes blieben am Kran hängen. Wie die Nordsee-Zeitung berichtet, knickten mindestens zwei Rahen des Fockmasts um.
Als der Kapitän nach der Kollision zurücksetzte, berührte die „Alex 2“ mit dem Heck die Kajenmauer. Wie groß die Schäden sind, ist noch nicht bekannt. Jürgen Hinrichs, Sprecher des Vorstandes der Deutsche Stiftung Sail Training (DSST), die die „Alexander von Humboldt 2″ betreibt, sprach von einer „gebrauchten Woche“. Die Corona-Zeit hatte der DSST schwer zugesetzt. Der Unterhalt des Großseglers ist möglich, in dem sie verchartert wird, um traditionelle Seemannschaft zu trainieren.
Hier sieht man den Schreckmoment der „Alexander von Humboldt 2“ im Video:
Wie es zur Havarie bei ruhigstem Wetter kommen konnte, ist noch nicht klar. Hinrichs mochte im Gespräch mit Ankerherz einen technischen Defekt nicht ausschließen. Der Kapitän an Bord der „Alexander von Humboldt 2“ gilt als extrem erfahrener Seemann. Weil die Rahen aus Stahl sind, verbogen sie und brachen nicht. Schwere Teile, die an Deck stürzen? Man mag sich dieses Szenario gar nicht vorstellen. „Wären die Rahen auch Holz, hätte das anders enden können“, sagte Hinrichs zu Ankerherz. An Deck waren zum Zeitpunkt der Havarie 107 Mitreisende, die bei gutem Wetter das Auslaufen beobachteten.
Schiff soll in Bremerhaven repariert werden
Sachverständige sollen nun die Schäden im Hafen untersuchen. Das Schiff wird in den Fischereihafen verholt und soll auf einer Werft in Bremerhaven repariert werden. Die nächsten Törns nach Helgoland fallen definitiv aus. Ob die geplante Reise nach Irland Anfang September wie geplant stattfinden kann, steht noch nicht fest…
Wir mögen die „Alexander von Humboldt 2“ sehr und wünschen Crew und Betreibern, dass der Schaden nicht zu schwer ist und schnell repariert werden kann.