Das nennt man wohl "abschreckendes Urteil": Ein amerikanisches Gericht hat einen 19-jährigen Mann aus Michigan zu acht Monaten Gefängnis verurteilt, weil er eine Bombendrohung gegen ein Kreuzfahrtschiff ausgesprochen hatte.
Der junge Mann hatte per E-Mail an die Reederei Carnival Cruise Line geschrieben, es könne sich ein Sprengsatz an Bord des Schiffs „Carnival Sunrise“ (Foto) befinden. Die Reederei reagierte umgehend.
Motiv: unfassbar
Das Kreuzfahrtschiff, das sich zu diesem Zeitpunkt in der Karibik befand, wurde nach Jamaika umgeleitet. Dort durchsuchten Sicherheitskräfte über 1000 Kabinen. Ein Sprengsatz wurde nicht gefunden.
Die Ermittlungen ergaben, dass es dem Verurteilten nicht um das Unternehmen oder das Schiff selbst ging. Laut Anklage handelte er aus privaten Motiven: Seine Freundin hatte eine Kreuzfahrt mit ihrer Familie angetreten, während er zu Hause blieb, um sich um gemeinsame Haustiere zu kümmern. Aus Verärgerung darüber tippte er die E-Mail mit der Bombendrohung.
Das FBI konnte die E-Mail-Adresse rasch zurückverfolgen. Bei der Befragung durch die Ermittler gestand der Mann die Tat. Er bekannte sich vor Gericht schuldig. Neben der Freiheitsstrafe wurde eine zweijährige Bewährungszeit verhängt.
FBI warnt Nachahmer
Ein Sprecher des FBI betonte nach dem Urteil die Ernsthaftigkeit solcher Taten: Bombendrohungen seien kein Kavaliersdelikt. Falsche Warnungen würden unnötige Angst verbreiten und die Einsatzkräfte zusätzlich belasten. Wer solche Drohungen ausspreche, müsse mit spürbaren rechtlichen Konsequenzen rechnen.
Glück in der Liebe bringt es auch nicht. Die Beziehung zu seiner Freundin sei inzwischen beendet, wie seine Anwältin mitteilte.