Die Hand eines auf der Insel Réunion vermissten Schotten ist entdeckt worden. Im Magen eines Tigerhais, den Fischer vor der Insel fingen. Der Mann wurde anhand seines Eherings identifiziert.
Der 44 Jahre alte Schotte galt seit dem Wochenende als vermisst. Er war in der „Hermitage Lagoon“ schnorcheln gegangen, einem Tauchrevier, das für sein wundervolles Unterwasserleben und die Korallenvielfalt bekannt ist. Sein Tod wurde nun anhand des Funds im Magen des Hais bestätigt. An einem Finger steckte sein Ehering.
Der Hai war im Rahmen eines Forschungsprojekts des „Centre de Securite Requin“ gefangen worden. Seit einigen Jahren gibt es vor der Insel Réunion immer wieder Angriffe durch Haie. Auf der Insel, die hauptsächlich vom Tourismus lebt, ist von einer regelrechten „Hai-Krise“ die Rede. Elf tödliche Hai-Angriffe sind dort seit 2011 dokumentiert worden. In diesem Jahr gab es bereits zwei tödliche Attacken. Einem Fischer wurde im Januar ein Bein abgebissen und ein Surfer starb im Mai.
Hai-Notstand vor Réunion
Seit dem Sommer 2013 ist vor Réunion deshalb sowohl Schwimmen als auch Schnorcheln von den Behörden untersagt worden. Mit Ausnahme der Lagune, in der der Schotte verschwand. Der französische Präsident Emmanuel Macron sprach vor wenigen Tagen davon, das Verbot möglicherweise aufzuheben – aber nur, wenn er sicher sei, dass sich die Situation verbessert habe. Diese Überlegungen dürften nun vorbei sein.
Weltweit betrachtet sind Angriffe von Haien selten. Im Jahr 2018 wurden insgesamt nur 66 Angriffe von Haien auf Menschen gezählt. Davon waren vier (!) tödlich. Zum Vergleich: Mücken töten durch die Übertragung von Krankheiten jährlich mehr als 725.000 Menschen.