Seenotretter der Station Vitte auf Hiddensee haben am Montagmorgen 12 Menschen an Bord eines Fahrgastschiffs in Sicherheit gebracht. Es war auf einer Fährfahrt zwischen den Inseln Hiddensee und Rügen vom stürmischen Wind aus der Fahrrinne gedrückt worden. Keine angenehme Lage…
Notruf im Starkwind vor der Insel Hiddensee. Kurz nach 7.30 Uhr meldete sich der Kapitän des Fahrgastschiffes „Gellen“ auf dem Not- und Anrufkanal 16 bei der deutschen Rettungsleitstelle See in Bremen. Sein Schiff war etwa zweieinhalb Seemeilen (rund fünf Kilometer) nordwestlich von Schaprode im Vitter Bodden aufgelaufen. Der starke Wind hatte das Schiff aus dem engen Fahrwasser gedrückt.
Probleme vor Hiddensee
Aus eigener Kraft konnte sich das rund 40 Meter lange Fahrgastschiff mit zwölf Menschen an Bord jedenfalls nicht mehr befreien. Es benötigte umgehend die Hilfe der Seenotretter.
Sofort alarmierte die Rettungsleitstelle See die freiwilligen Seenotretter der Station Vitte auf Hiddensee. Sie liefen kurze Zeit später mit dem Seenotrettungsboot „Nausikaa“ aus. Aufgrund der Wetterlage mit nordwestlichem Wind der Stärke 7 bis 8 Beaufort (bis zu 74 Stundenkilometer) übernahmen die Seenotretter zunächst die acht Passagiere von Bord. Vier Crewmitglieder blieben an Bord.
Seenotretter bekommen Fahrgastschiff frei
Nachdem sie die Passagiere sicher nach Rügen brachten, gelang es den Seenotretter auf dem Rückweg nach Hiddensee mit ihrem zehn Meter langen Seenotrettungsboot, das deutlich größere Fahrgastschiff freizubekommen. Sie schleppten das Fahrgastschiff ins tiefere Wasser.
Dieses „Gellen“ setzte ihre Fahrt anschließend aus eigener Kraft fort und erreichte gegen 10 Uhr den Hafen von Vitte auf Hiddensee. Für die Menschen an Bord der regelmäßig von Vitte nach Schaprode fahrenden Fähre bestand keine Gefahr. Wie es zum Unglück kommen konnte? Unklar. Die Wasserschutzpolizei Stralsund hat die Ermittlungen aufgenommen.