Hurrikan in Europa – ändert sich das Klima? Ein Orkantief zieht aktuell über die Britischen Inseln und dann anschließend weiter nach Norwegen. Meteorologen warnen vor Windgeschwindigkeiten von mehr als 140 Stundenkilometern. Das entspricht Windstärke 12 auf der Beaufort-Skala. Die stärkste Böe, die bislang gemessen wurde, gab es im nordirischen Killowen. Weil die Bäume noch Blätter tragen und leicht entwurzelt werden können, rät man Autofahrern und Fußgängern zu besonderer Vorsicht.
Schwere Stürme sind für die Britischen Inseln keine Seltenheit. Selten ist die Art und Weise, wie sich dieser Sturm bildete: Es handelt sich um den (ehemaligen) Hurrikan „Helene“.
Ein Hurrikan in Europa
Als sich der Wirbelsturm am 7. September in Bewegung setzte, schlug er nicht den Weg Richtung Westen ein und nahm Kurs auf die Karibik oder Nordamerika. Er drehte nach Norden, Richtung UK und Irland. Ein ungewöhnlicher Vorgang, und der zweite innerhalb weniger Monate. Im Oktober 2017 traf Ex-Hurrikan „Ophelia“ Großbritannien, sorgte für Verwüstungen, Stromausfälle und drei Tote. „Ophelia“ galt den Fachleuten aber als Anomalie, als Ausnahme von der Regel (HIER geht es zum Blog, den wir damals veröffentlich haben).
Doch was nun: Bekommt Europa wegen der steigenden Temperaturen und steigenden Wassertemperaturen eine eigene Hurrikan-Saison im Herbst? Diese Frage beschäftigt aktuell die Fachleute, und Antworten gibt es noch nicht. Der Atlantik gilt als klassisches Schlechtwettergebiet, besonders in den Herbstmonaten. Diese Stürme entstehen durch Temperaturunterschiede von kalter und warmer Luft in der Atmosphäre.
Ein Hurrikan – Wort Hurrikan kommt aus dem Indianischen und bedeutet so viel wie „Gott des Windes“ – entsteht, wenn feuchtwarme Luft über dem Meer aufsteigt und Unterdruck erzeugt (HIER findet Ihr weitere Informationen). In dem sich bildenden Kamin strömt immer mehr Luft nach oben und wird durch die Corioliskraft in Rotation versetzt.
Die Stürme werden stärker
Noch ist nicht abzuschätzen, ob wir uns auf Hurrikane in Europa einstellen müssen. Klar scheint, dass sich wegen der steigenden Temperaturen Wirbelstürme immer weiter nördlich bilden können. Klar ist auch, dass solche Stürme wegen steigender Meeresspiegel eine immer verheerendere Wirkung in den Küstenregionen entfalten können.
Der Klimawandel ist im Gange – und es höchste Zeit für entschlossene Maßnahmen, ihn noch abzumildern. Falls dies überhaupt noch möglich ist.