Rund um den Vulkan Bárdarbunga im Nordwesten des Gletschers Vatnajökull wurde in den vergangenen Tagen eine Serie von Erdbeben gemessen. Insgesamt 130 Erdstöße haben Wissenschaftler verzeichnet, von denen 17 stärker als 3,0 ausfielen. Der Gletscher gilt als der größte in Europa außerhalb der Polargebiete.
Danach rief die isländische Zivilschutzbehörde die "Unsicherheitsstufe" aus. Auf Island, der Insel der Vulkane, ist dies an sich noch nicht ungewöhnlich. Was die Forscher beunruhigt, die ist Lage des Vulkans am großen Gletscher. Es könnte zu katastrophalen Fluten kommen.
Wann bricht der große Vulkan aus?
Erinnerungen werden wach an den Ausbruch des Eyjafjallajökull im Jahr 2010, dessen Aschewolke für einige Tage den internationalen Flugverkehr lahmlegte. Auch dabei handelte sich um einen Vulkan unterhalb eines Gletschers. Der aktuell aktive Bárdarbunga wird als deutlich größer eingeschätzt.
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Kristín Jónsdóttir, Abteilungsleiterin der isländischen Wetterbehörde, sagte der Nachrichtenagentur dpa, dass sich rund zehn Kilometer unterhalb des Vulkans Magma anhäufe und Druck aufbaue. Wann sich dieser Druck entlädt? Das vermag niemand zu sagen.
Sorge vor Fluten und Aschewolke
Die Lage am Vulkan Bárdarbunga ist nicht zu vergleichen mit der Situation auf der Halbinsel Reykjanes nahe der Hauptstadt Reykjavik. Aus dem Erdriss sprudelt ein Lavastrom, der Teile des Fischerdorfs Grindavik zerstörte (wir berichteten HIER im Ankerherz Blog). Der Ausbruch des Bárdarbunga könnte eine viel größere Region betreffen - schon wegen der zu erwartenden Aschewolke.