Ist dies das Ende des Walfangs auf Island? Wenige Stunden, bevor die Walfänger auslaufen wollten, war die Saison für sie schon wieder vorbei. Die Regierung in Reykjavik hat den Walfang mit sofortiger Wirkung bis zum 31. August gestoppt. Dabei geht die Fangsaison nur bis September. Tierschützer zeigen hoffen nun auf ein endgültiges Aus.
Die Begründung für das vorläufige Ende des Walfangs klingt zunächst etwas absurd. Das Ministerium von Lebensmittel- und Fischereiministerin Svandís Svavarsdóttir hegte Zweifel, ob die Jagd vereinbar mit dem Tierschutz sei. Nun, wann war die Jagd mit Explosivharpunen jemals vereinbar mit dem Tierschutz?
Begründung klingt etwas absurd
Es geht inhaltlich aber um einen Bericht der isländischen Veterinärsbehörde. Und der besagt, dass die Tötung der Wale in der vergangenen Saison länger als erlaubt dauerte.
Der kurzfristig verhängte Fangstopp bedeutet praktisch das Ende der Saison, bevor sie starten konnte. Wie isländische Medien berichten, wollten die Schiffe des Walfangunternehmens Hvalur am Mittwoch auslaufen – sollte das Wetter mitspielen. Alle Lizenzen waren erteilt. Doch daraus wird nun nichts.
Tierschützer hoffen auf Signalwirkung
Island zählt zu wenigen Inseln, auf denen noch Wale gejagt werden dürfen. 2022 schossen die Walfänger insgesamt 148 Finnwale. In der Regel geht das Fleisch als Exportgut nach Japan. Der Handel aber ist stark rückläufig, zumal das Fleisch mit Schadstoffen belastet ist. Mit „Whale Watching“ lässt sich heute viel mehr Geld verdienen als mit „Whale Killing“. Und die negativen Schlagzeilen belasten das Image der Tourismus-Destination Island.
Walschützer zeigten sich erfreut über die Entscheidung, die Tierschutzorganisation IFAW sprach von einem „mutigen Schritt“. Manch einer hofft, dass die Aktivitäten auf Island gar nicht mehr aufgenommen werden können – und dies auch Auswirkungen auf Norwegen und Japan hat…