Das besonnene Handeln eines Kapitäns und das schnelle Handel der Rettungskräfte haben eine drohende, schwere Havarie vor der Seebrücke in Kühlungsborn verhindert. Nachdem an Bord des Ausflugsschiffs "MS Baltica" plötzlich Wasser in den Maschinenraum eindrang, reagierte der erfahrene Kapitän geistesgegenwärtig: Er drehte sofort ab und brachte das rund 50 Meter lange Traditionsschiff zurück zum Anleger.
Kapitän handelt genau richtig
Während das Heck des Schiffs bereits bedrohlich tief im Wasser lag, konnten sich die Passagiere in Sicherheit bringen. Die Feuerwehr von Kühlungsborn und Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) trafen wenig später am Einsatzort ein.
Mit Hilfe eines Spezialfahrzeugs und leistungsstarker Pumpen gelang es den Einsatzkräften, das eindringende Wasser aus dem Rumpf zu lenzen und das Schiff zu stabilisieren. Parallel untersuchten Taucher den Rumpf. Sie machten eine Entdeckung, die man kaum glauben mag.
Anscheinend technische Ursache der Havarie: Eine Schiffsschraube hatte sich offenbar gelöst, woraufhin auch die Antriebswelle heraus rutschte. Durch den nun offenen Wellentunnel drang Meerwasser ungehindert ins Innere des Schiffs ein.
Lob für die Einsatzkräfte
„Derzeit ist das Schiff nicht vom Sinken bedroht“, erklärte Maik Garkisch, Wehrführer von Kühlungsborn, gegenüber der Ostsee-Zeitung. Er hob die besonnene Reaktion des Kapitäns hervor, der durch sein Handeln eine potenziell gefährliche Lage unter Kontrolle brachte.
Am Montagnachmittag blieb die Seebrücke von Kühlungsborn weiterhin gesperrt. Nach Abdichtung des Lecks durch die Taucher soll die "MS Baltica", die seit 1959 im Dienst ist, in eine Werft überführt werden.