Die Fähren im Hamburger Hafen werden immer beliebter. Zum Leidwesen der Berufspendler, die auf die Verbindung angewiesen sind. Manchmal kommen sie gar nicht an Bord, weil der Andrang zu groß ist. Diese Situation soll sich nach Plänen der Regierungsfraktion von SPD und Grünen ändern, wie das Hamburger Abendblatt berichtet.
Das Angebot der Fähren soll demnach deutlich ausgebaut werden. Unter anderem soll eine regelmäßige „Expressverbindung“ auf der extrem populären Linie 62 zwischen den Sankt Pauli Landungsbrücken und Finkenwerder eingerichtet werden, die mit nur einem Halt (Neumühlen) „durchfährt“. Vor allem für Berufspendler ist das eine gute Nachricht, denn die Fahrtzeit verringerte sich von einer halben Stunde auf knapp zwanzig Minuten.
Nach Plänen von SPD und Grünen soll auch die Taktung der Fähren erhöht werden. Statt alle fünfzehn Minuten soll die Linie 62, eine der beliebtesten Fährverbindungen der Welt, alle zehn Minuten fahren. Mehrere Millionen Gäste nutzen die Route im Jahr und es hat sich bis in die letzten Winkel der Mongolei herumgesprochen, dass es eine günstige Alternative zur Hafenrundfahrt sein soll. Was es übrigens nicht ist, denn eine echte Hafenrundfahrt ist in Hamburg ein Ereignis, aber das ist ein anderes Thema.
Der Rot-Grüne Antrag, der nun bald in den Senat eingebracht werden soll, erfolgt nach Kritik am Angebot der Hadag. Zwischen Januar und Oktober gab es 1962 sogenannte „Besetztmeldungen“, also Beschwerden, dass Fahrgäste an Land bleiben und die nächste Fähre nehmen mussten. Nun soll laut Abendblatt-Bericht auch geprüft werden, ob die Fähren personell aufgestockt werden: Mit drei Mann Besatzung dürfen die Fähren bis zu 380 Passagiere mitnehmen. Mit einem Schiffsführer an Bord sind es nur 250, und die misten Fähren verkehren im Ein-Mann-Betrieb.
Mehr Fähren für den Hamburger Hafen
Bereits vor einigen Wochen hatte Hadag-Chef Tobias Haack angekündigt, drei neue Fähren mit Kapazität zwischen 250 und 400 Passagiere kaufen zu wollen. Diese sollen ab 2021 durch den Hamburger Hafen fahren. Von Seiten der SPD ist zu hören, dass diese Fähren nach Möglichkeit mit Batterie oder Brennstoffzellentechnologie ausgerüstet werden sollten, um sie emissionsfrei zu betrieben.
Es tut sich also einiges im Hamburger Hafen!