Die Bergung des Frachters Eemslift Hendrika im Nordmeer vor Norwegen verzögert sich. Wegen des anhaltend schlechten Wetters haben Crews der Schlepper die Arbeit auf Donnerstag verschoben. Leben und Gesundheit der Männer haben oberste Priorität (Foto: Kystverket).
Nachdem Ladung verrutschte, war die 112 Meter lange Eemlift Hendrika am Ostermontag in Seenot geraten. Acht Seeleute wurden mit Hubschraubern evakuiert. Vier Männer blieben zunächst an Bord, um das Schiff zu stabilisieren. Nachdem die Maschine ausfiel, mussten auch sie gerettet werden.
Bergung im Nordmeer verzögert sich
Es kam zu dramatischen Szenen, weil ein Seemann ins aufgepeitschte Nordmeer sprang. Ein Rettungsschwimmer holte ihn aus der See. Zu diesem Zeitpunkt herrschten Wellenhöhen von 15 Metern.
Das Schiff, das Ostersamstag in Bremerhaven losgefahren war mit Ziel Norwegen, treibt seither als Spielzeug der Wellen auf die Küste zu. Aufnahmen zeigen, dass sich ein 6.5 Millionen € teures Boot von Deck losriss. Auch ein Kran ist stark beschädigt. Sorgen bereiten den Behörden aber vor allem 350 Tonnen Schweröl, die sich an Bord befinden. Doch es gibt eine gute Nachricht: Berechnungen zeigen, dass aufgrund einer günstigen Windrichtung aktuell nur ein geringes Risiko besteht, dass das Schiff auf Grund läuft.
Den Bergungscrews bleibt damit ein größeres Zeitfenster – und sie können ruhigeres Wetter auf dem Nordmeer abwarten. Die Schlepper wurden nach Angaben der Küstenverwaltung von der niederländischen Bergungsgesellschaft Smit Salvage gechartert. Diese ist eine Tochterfirma des Bergungsunternehmens Boskalis, das zuletzt die „Ever Given“ im Suezkanal frei bekam.
Wir drücken die Daumen, dass die Operation gelingt!