Ein Schwarm Orcas hat eine Segeljacht kurz vor Gibraltar attackiert. Die Segler aus der Schweiz, deren Törn in Teneriffa begonnen hatte, kamen mit dem Schrecken davon – ihre Jacht hingegen sank.
Orcas attackieren wieder und wieder eine Segeljacht. Was klingt wie eine Szene aus dem spannenden Öko-Thriller „Der Schwarm“ von Frank Schätzing, wurde nun vor der Gibraltar Realität. „Im ersten Moment dachte ich, dass wir etwas gerammt hätten“, sagte Skipper Werner Schaufelberger dem Schweizer Blick. Seine Crew war auf einem Ausbildungstörn der Schweizer Segel- und Motorbootsschule HOZ Hochseezentrum International.
Die Orcas griffen das Boot kurz nach Mitternacht an. Sofort habe die Besatzung den Motor abgestellt. Doch die Tiere attackierten weiter – insgesamt drei, ein größere und zwei kleinere Killerwale. „Die beiden Kleinen rüttelten hinten am Ruder“, berichtet Schaufelberger. Der große Orca habe das Schiff immer wieder mit Anlauf und voller Wucht gerammt. Mit der Absicht, es zu versenken.
Nach zwei Stunden entdeckte die Crew Löcher am Heck. Wasser drang ein. Die Crew versuchte, das Leck zu stopfen und alarmierte die Küstenwache alarmiert. Ein Rettungsboot war schnell vor Ort und übernahm die Segler. Die Jacht kam ins Schlepptau. Doch kurz vor Einfahrt in den Hafen um 5.50 Uhr sank das Schiff.
00:04h. Velero Alborán Champagne, con timón roto y vía de agua, tras interacción con orcas en Barbate. Salvamar Enif auxilia a los 4 ocupantes y traslada a puerto. CCS Tarifa moviliza también el Helimer 222. La Enif intenta achicar el agua pero a las 5.50 h. el velero se hunde pic.twitter.com/eRnv3tKVJk
— SALVAMENTO MARÍTIMO (@salvamentogob) May 5, 2023
Es ist nicht das erste Mal, dass Orcas vor der Küste Spaniens gezielt Boote angreifen. Menschen attackieren sie aber wohl nicht. Wieso sich die Tiere so verhalten? Wissenschaftler rätseln. Vermutet wird, dass die Orcas innerhalb der Gruppe unter Stress stehen.
HINWEIS: Die Attacke ereignete sich vor Gibraltar, nicht vor Teneriffa, wie ursprünglich berichtet. Die Jacht war auf dem Weg von der Kanareninsel. Wir haben den Fehler berichtigt und möchten uns dafür entschuldigen.