Jeder hat Sehnsuchtsorte, an die man sich immer wieder träumt. Orte, die man besucht hat und die einen nicht mehr los lassen. Einer dieser Orte ist für uns Stromness, eine kleine Hafenstadt auf den Orkneyinseln vor der Nordküste von Schottland.
Die Häuser sind aus altem Stein, was Stromness den Beinamen „graue Stadt am Meer“ eintrug. Wobei, naja, Stadt: 1700 Menschen leben an der Hamnavoebucht. Die Fähre, die hier anlegt aus Scrabster an der schottischen Nordküste, trägt das Konterfei eines Wikingers – und dies lässt ich auf die Geschichte von Stromness übertragen. Wikinger gründeten den Ort, weil sie in der Bucht die schweren Stürme aus Südwesten aussitzen konnten.
Wann genau Stromness gegründet wurde, weiß niemand so genau. In der Orkney-Saga wird erzählt, dass Earl Harald Maddadson im September 1152 hier Zuflucht in einer Burg, deren Ruine bis heute erhalten ist. In der Zeit des Walfangs blühte der Ort auf. Viele Walfangschiffe brachen im 17. Jahrhundert von hier zu ihren Reisen in den Nordatlantik auf.
In den Gassen von Stromness
1817 wurde es wichtiger Stützpunkt der Hudson`s Bay Company, später dann wichtiger Fischereihafen für die Flotte der Herings- und Kabeljautrawler. Für die Schiffe von Kapitän Cook, Discovery und Resolution, war Stromness der „Port of call“ auf ihrer Heimreise von Hawaii, wo Cook getötet worden war.
Diese maritime Geschichte spürt man bis heute, wenn man durch die Gassen schlendert, von denen viele zu schmal sind, als dass Autos durchfahren könnten. Stromness hat sich etwas archaisches, verwunschenes bewahrt. Ich erinnere einen Spätsommertag, als ein Sturm über die Insel zog. Es war so herrlich gemütlich, den Sturm in einem Pub zu verbringen, und später dann, als das Gröbste durchgezogen war, zum Wellen gucken an die Klippen von Yesnaby zu fahren.
Dieses neue Video gibt einen schönen Eindruck von Stromness. Seht Euch das an