Wieder Piratenangriff vor Nigeria
Wieder hat es vor der Küste von Nigeria einen Überfall von Piraten auf ein Frachtschiff gegeben. Wieder wurden dabei Seeleute entführt. Die „MV Pomerania Sky“ der Hamburger Reederei Peter Döhle befand sich auf dem Weg in den Hafen von Onne, als die Kriminellen zuschlugen. 11 Seeleute, darunter neun Polen, wurde gekidnappt. Neun Seeleute ließen die Angreifer unbehelligt zurück. Wohin die Crew nach dem Piratenangriff verschleppt wurde und wie es ihr geht, ist unklar.
Unterdessen haben Banditen Seeleute, die sie vor vier Wochen von Bord des Schweizer „Frachtschiff MV Glarus“ entführten, wieder freigelassen. Die Männer befinden sich nach Schweizer Medienberichten auf dem Weg nach Hause. Eine in London ansässige Agentur für Krisenkommunikation hatte im Auftrag der Reederei mit den Entführern verhandelt.
Wurde ein Lösegeld bezahlt?
Ob ein Lösegeld bezahlt wurde, ist nicht bekannt, aber wahrscheinlich. Das Frachtschiff, das unter Schweizer Flagge fährt, war im Golf von Guinea etwa 130 Kilometer vor der Küste Nigerias gekapert worden. Die Verhandlungen über die Freilassung zogen sich in die Länge. Die Reederei spricht in einem Statement von „traumatisierenden Erfahrungen“ und hat angekündigt, die Seeleute in den kommenden Monaten zu unterstützen.
In die Ermittlungen haben sich nun die Schweizer Behörden eingeschaltet. Weil das Schiff unter Schweizer Flagge fuhr, mit Heimathafen Basel, eröffnete die dortige Staatsanwaltschaft ein Verfahren. Ob dies irgendeinen Effekt haben wird, ist mehr als zweifelhaft. Nigeria leidet unter einem hohen Maß an Kriminalität und Korruption. Das Seegebiet vor der Küste des westafrikanischen Landes gilt als eines der gefährlichsten der Welt.
Seeleute aus aller Welt werden dort in den kommenden Wochen mit einem mulmigen Gefühl unterwegs sein. Die Angst vor einem Piratenangriff fährt mit.