Ein Angler aus Hamburg ist bei einem Unglück auf der Schlei ums Leben gekommen. Die Seenotretter konnten den 62 Jahre alten Mann in der Nähe von Kappeln nur noch tot aus dem Wasser bergen.
Der Kapitän eines Schleppers hatte der Seenotleitung Bremen gemeldet, dass kurz hinter Rabelsund eine Person hinter einem kleinen Schlauchboot im Wasser trieb. Aufgrund seines Tiefganges konnte er sich jedoch nicht nähern. Sofort alarmierten die Wachleiter die Freiwilligenstation in Maasholm.
Seenotretter schnell vor Ort
Vormann Steffen Ottsen befand für Ausbildungsmaßnahmen im Stationsgebäude. Innerhalb von zehn Minuten waren drei weitere Freiwillige vor Ort und das Seenotrettungsboot Hellmut Manthey (Foto: DGzRS / YPS – Peter Neumann) lief aus. Kurz darauf sichteten die Seenotretter das Boot vor dem Ellenberger Holz. Darin aber fanden sie nur eine Jacke und einen Eimer mit Fischen. Den Angler entdeckten sie etwa 200 Meter weiter, leblos im Wasser treibend.
Mit einem Rettungsnetz nahmen die Seenotretter den Mann an Bord und begannen mit Wiederbelebungsmaßnahmen. Nach Rücksprache mit der Rettungsleitstelle brachten sie ihn – ohne die Reanimierungsversuche zu unterbrechen – nach Kappeln. Dort übernahmen Sanitäter und eine Notärztin den Verunglückten.
Schlei ist fünf Grad kalt
Der Rettungswagen brachte den Mann um 18.20 Uhr zum Sportplatz in Kappeln, wo ein Rettungshubschrauber gelandet war. Trotz des schnellen Transports in eine Klinik überlebte der Mann den Unfall jedoch leider nicht. Das Wasser der Schlei hat derzeit eine Temperatur von fünf Grad Celsius. Wie es zu dem Unfall kommen konnte, ist unklar. Die Seenotretter fuhren zum Unfallort zurück, nahmen das Schlauchboot in Schlepp und überbrachten es der Wasserschutzpolizei.
Wir wünschen der Familie des Mannes alles Gute in einer schweren Zeit. Danke an die Seenotretter für ihre wichtige Arbeit. Das war kein einfacher Einsatz.