Seenotretter haben eine vierköpfige Familie von einem ehemaligen Kutter geholt, der vor Büsum zu sinken drohte. Unter den Geretteten sind auch ein 12 Jahre altes Mädchen und ihre Oma. Dramatische Szenen auf der Nordsee… (Symbolfoto)
Die Familie befand sich mit ihrem zum Wohnschiff umgebauten ehemaligen Kutter auf der Überfahrt von Wyk auf Föhr nach Büsum. In der Norderpiep vor Büsum hatte das 24 Meter lange Schiff dann Grundberührung. Wasser drang ein! Gegen 20.25 Uhr erfuhr die von der DGzRS betriebene Rettungsleitstelle See von der Notlage. Zu allem Unglück war auch noch die schiffseigene Lenzpumpe ausgefallen.
MRCC Bremen alarmierte den Seenotrettungskreuzer Theodor Storm, dessen Crew bereits wenige Minuten später Kurs auf den Havaristen nahm. Nach einigen erfolglosen Versuchen, den Kutter zu erreichen, gelang es den Seenotrettern, eine Sprechverbindung herzustellen und eine genauere Positionsangabe zu erfragen. Kurze Zeit später trafen die Seenotretter am Havaristen ein. Er trieb rund 2,5 Seemeilen (etwa 4,6 Kilometer) im Fahrwasser vor Büsum.
Dramatische Szenen auf Kutter
Als die Seenotretter längsseits gingen, war die Vorpiek des Kutters bereits zur Hälfte mit Wasser gefüllt. Der Bug neigte sich stark. „An Bord herrschte eine extreme Stresssituation, die glücklicherweise mit unserem Eintreffen etwas abnahm“, schildert Vormann Ronald Hönisch die Situation vor Ort.
Die Seenotretter übergaben eine leistungsstarke Lenzpumpe und übernahmen das zwölfjährige Mädchen sowie dessen Mutter und Großmutter. Mit seiner Pumpenleistung hielt der Seenotrettungskreuzer den Havaristen schwimmfähig. Dessen Pumpe konnte ebenfalls wieder in Betrieb genommen werden. In langsamer Fahrt schleppten die Seenotretter den Kutter sicher in den Büsumer Hafen.
Die Familie blieb unverletzt. Laut Einsatzbericht wehte eine schwache Brise aus Nordwest bei wenig bewegter See. Glück gehabt – und wieder mal ein professioneller Job der Seenotretter.