Die Seenotretter hatten in den letzten 48 Stunden gut zu tun: Auf der Ostsee halfen sie dem schwerverletzten Crewmitglied eines dänischen Segelschulschiffs. Und zwei Fischkutter benötigten auf der Nordsee dringend Unterstützung. Bei ziemlich viel Wind.
Der junge Seemann an Bord der 65 Meter langen „Danmark“ (Heimathafen Kopenhagen) hatte sich bei Reinigungsarbeiten schwer im Gesicht verbrannt. Das Segelschulschiff des dänischen Handelsministeriums befand sich zur Unglückszeit eine knappe Seemeile vor der Ansteuerung von Großenbrode, südöstlich der Ostseeinsel Fehmarn.
Der dort stationierte Seenotrettungskreuzer Bremen ließ unverzüglich sein Tochterboot Vegesack zu Wasser. Mit ihm übernahmen die Seenotretter bei südwestlichen Winden um vier Beaufort den Patienten. Rettungshubschrauber „Christoph 12“ flog den jungen Mann schließlich ins Universitätsklinikum Lübeck. Wir von Ankerherz wünschen dem jungen Kerl eine gute Genesung.
Zwei Fischkutter mit Netz in der Schraube
Bereits am Montagnachmittag, 29. Juni 2020, waren die Seenotretter auf der Nordsee für zwei manövrierunfähige Krabbenkutter im Einsatz. Vier Fischer befanden sich in einer unschönen Lage – bei ziemlich viel Wind. Vor Norddeich hatte sich die „Helga“ mit Netz im Propeller manövrierunfähig bei den Seenotrettern gemeldet. Das Seenotrettungsboot Wilma Sikorski der Freiwilligen-Station Norddeich schleppte sie bei südwestlichem Wind um acht Beaufort in ihren Heimathafen Norddeich.
Ebenfalls mit Netz im Propeller trieb Krabbenkutter „Apollo“ am Abend in der Außenweser vor Bremerhaven. Bei ähnlichen Wetterbedingungen drohte er aufzulaufen. Der Seenotrettungskreuzer Hermann Rudolf Meyer der Station Bremerhaven war rechtzeitig vor Ort. Die Seenotretter nahmen den Havaristen „auf den Haken“ schleppten ihn aus der Gefahrenzone.
Wie gut, dass es die Seenotretter gibt!