Seenotretter haben am Sonntagmorgen (29.12.) einer jungen Frau in Stralsund das Leben gerettet. Mit einer beherzten Aktion kamen sie in buchstäblich letzter Sekunde zur Hilfe.
Acht Rettungsmänner und -frauen der DGzRS-Station Stralsund hatten sich am letzten Sonntag des Jahres getroffen, um sich mit neuen Überlebensanzügen vertraut zu machen. „Als wir ein Erinnerungsfoto der Mannschaft machen wollten, hat eine unserer Freiwilligen die junge Frau im Wasser gesehen“, berichtet Vormann Joachim Venghaus.
Dann ging es ganz schnell: Drei mit Überlebensanzug bekleidete Seenotretter sprangen sofort ins Wasser und schwammen zur jungen Frau. Der Vormann selbst und zwei weitere Seenotretter besetzten das Seenotrettungsboot „Otto Behr“. Die etwa 20 bis 30 Jahre alte Frau schwamm nördlich der Querkanal-Klappbrücke am Ausgang zum Strelasund. Der freiwillige Seenotretter Stephan Strobel erreichte sie als erster. Als er und seine beiden Kollegen bei ihr eintrafen, wurde die Schwimmerin noch im Wasser bewusstlos.
Rettung ins Stralsund
Die Rettungsmänner brachten sie zu einer steinernen Hafentreppe. Dort ging die „Otto Behr“ längsseits und versorgte die nur leicht bekleidete Frau mit wärmenden Decken. Im Hafen übergaben die Seenotretter die Gerettete zur weiteren Versorgung an den Landrettungsdienst.
Mit der „Otto Behr „suchten die Seenotretter anschließend noch einen Bereich des Stadthafens rund um zwei dort liegende Fährschiffe ab. „Wo ein Mensch im Wasser ist, können leicht auch mehrere sein“, sagt Vormann Venghaus. Die Suche endete ohne Ergebnis. Die junge Frau gab später an, allein im Wasser gewesen zu sein.
Wie es zum Unglück kam, ermittelt nun die Wasserschutzpolizei Stralsund.