Traurige Nachricht von den Bahamas: Der niederländische Frachtsegler „De Gallant“ ist 22 Seemeilen nördlich der Insel Great Inagua in schwerem Wetter gesunken. Sechs Seeleute konnten von der US Coast Guard gerettet werden. Eine große Suche nach zwei vermissten Seglerinnen wurde inzwischen eingestellt. Es gibt keine Hoffnung mehr. (Update).
Der Frachtsegler „De Gallant“ ist eines jener Schiffe, die nur mit der Kraft des Windes Produkte von Mittelamerika nach Europa segeln (ähnlich wie das deutsche Schiff Avontuur). Am 11. Mai hatte das Schiff den Hafen Santa Marta in Kolumbien mit einer Ladung Kaffee, Kakao und Rohrzucker verlassen. Kurs: Europa.
Wie die US Coast Guard meldet, kenterte der historische Schoner gegen 3.30 Uhr morgens und sank wenig später. Zum Zeitpunkt des Unglücks wurden im Seegebiet starke Gewitter gemeldet. Vieles spricht dafür, dass der Frachtsegler von harten Windböen erfasst wurde. So steht es auch in einer neuesten Mitteilung der Blue Schooner Company, der das Schiff gehört: „Die ersten Informationen, die uns vorliegen, deuten auf ein unvorhergesehenes, extrem plötzliches und heftiges Wetterphänomen hin“, heißt es wörtlich.
Frachtsegler gerät in schlechtes Wetter
Die Küstenwache leitete eine große Such- und Rettungsaktion ein, an der neben Schiffen auch zwei Hubschrauber und ein Flugzeug beteiligt sind. Es gelang den Rettern, sechs Crewmitglieder zu finden. Sie saßen in zwei Rettungsinseln und trugen Überlebensanzüge. Sie werden nach einer ersten medizinischen Behandlung psychologisch betreut.
Weil die Wassertemperatur 27 Grad beträgt, gaben die Einsatzkräfte die Hoffnung lange nicht auf, zwei vermisste Seglerinnen noch lebend aufzuspüren zu können. Gegenüber der TV Station Fox 13 Tampa Bay verglich ein Sprecher der Coast Guard die Aktion dennoch mit der sprichwörtlichen Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Nun gibt es traurige Gewissheit: die jungen Seglerinnen sind auf See geblieben.
Suchaktion läuft
Der Frachtsegler „De Gallant“ segelt seit sieben Jahren Waren über die Weltmeere. 1906 lief sie ursprünglich als Heringslogger vom Stapel. Ein Schiff mit bewegter Geschichte, die vor den Bahamas endet. Sie liegt nun in knapp 2000 Metern Wassertiefe. Eine Bergung ist damit nahezu ausgeschlossen.