Ein Spaziergänger hat am Freitag einen Sprengkörper am Strand von Juist entdeckt. Weil nicht klar war, wie gefährlich die Sprengboje aus dem Zweiten Weltkrieg war, alarmierte die Inselpolizei Fachleute des Kampfmittelräumdienstes.
Welch ein Schreck: Statt Muscheln oder Treibgut stieß der Spaziergänger auf einen metallischen Gegenstand. Sofort informierte er die Inselpolizei. Die Beamten kannten sich mit dem Sprengkörper auch nicht aus und holten Rat bei Experten in Aurich ein. Sie untersuchten den Sprengkörper und gaben Entwarnung. Der Sprengsatz im Inneren war bereits ausgespült worden. Es bestand also keine Gefahr mehr.
Polizei lobt Spaziergänger
Die Polizei lobte in einer Mitteilung das umsichtige Verhalten des Spaziergängers. Immer wieder werde altes Kriegsmaterial an Nordseestränden angespült. Finder sollten die Gegenstände, etwa mögliche Blindgänger, auf keinen Fall transportieren. Sie sollten sie auch nicht selbst untersuchen, sondern umgehend die Polizei verständigen.
Sprengkörper aus Weltkrieg sind Problem
Von Weltkriegsmunition geht überall in der Nordsee und Ostsee große Gefahr aus. Wie viel in deutschen Gewässern auf dem Meeresgrund vor sich hin rottet, weiß niemand so genau. Von rund 1,6 Millionen Tonnen ist die Rede – eine gewaltige, tickende Zeitbombe. Außer den konventionellen Waffen gehen Experten noch rund 300.000 Tonnen Chemiewaffen mit Senfgas, Sarin oder anderen gefährlichen Substanzen. Aber das sind alles Schätzungen…
Erst im Dezember verletzten sich fünf Fischer nahe King’s Lynn an Englands Südostküste schwer, als unter ihrem Trawler eine Fliegerbombe im Netz detonierte.