Seenotretter der Station Hooksiel haben die zweiköpfige Crew einer Yacht in der Deutschen Bucht gerettet. Mit einem Wassereinbruch trieb deren Boot in eine Wasserstraße für große Containerschiffe. Eine gefährliche Situation…
Wie gut, dass die Seenotretter aus Hooksiel schnell zur Stelle waren. Denn was ein Mann und eine Frau auf der Nordsee erlebten, geht als echter Albtraum durch. Gegen 14.30 Uhr meldeten sich die Wassersportler über Notrufkanal 16: Maschinenprobleme, nahe Tonne 14 des Fahrwassers der Neuen Weser. Sie waren auf dem Weg nach Bremerhaven. Ein manövrierunfähiges Boot nahe der Großschifffahrtswege?
Das bedeutet große Gefahr, denn von der Brücke der gewaltigen Containerschiffe sind kleine Motoryachten häufig nicht zu erkennen. Für die Besatzung des Seenotrettungskreuzers Bernhard Gruben der Station Hooksiel sah dennoch zunächst alles nach einem Routine-Einsatz aus.
Einsatz für Retter von Hooksiel
Doch während die Seenotretter unterwegs zum Einsatzort waren, änderte sich die Lage auf dem gut zehn Meter langen Havaristen. Bei Wind um sechs Beaufort (bis 50 km/h Windgeschwindigkeit) und bis zu zwei Metern Seegang löste sich der Anker am Bug. Er riss unterhalb der Wasserlinie ein Loch in den Rumpf. Wassereinbruch! Die Crew bemühte sich, das Wasser mit Eimern außenbords zu befördern.
Als die Seenotretter den Havaristen eine knappe Stunde nach der Alarmierung fanden, war er bereits weit nach Norden vertrieben. Nahe der Tonne 10, etwa eine Seemeile westlich des Leuchtturms Roter Sand und drei Seemeilen westlich des Leuchtturms Alte Weser, nahm die Bernhard Gruben die Motoryacht auf den Haken. Sie schleppten das Boot bis Minsener Oog und nahmen es dort längsseits.
Maschinenausfall vor Fehmarn
Gerade rechtzeitig, denn länger hätten die Wassersportler aus Oldenburg ihr Boot nicht schwimmfähig halten können. „Wir haben eine leistungsstarke Lenzpumpe übergeben, die während der gesamten weiteren Schleppreise laufen musste, bis wir nach 20 Uhr Hooksiel erreicht haben“, berichtet Vormann Michael Schmitz. Dort übernahm das Tochterboot Johann Fifi den letzten Teil der Schleppreise und brachte den Havaristen sicher durch die Schleuse zu einer Werft
Etwa zeitgleich gab es einen weiteren Einsatz der Seenotretter vor der Insel Fehmarn. Sieben Seemeilen nordöstlich Staberhuk war die Maschine des 28 Meter langen Fahrgastschiffes „Karoline“ ausgefallen. Der Havarist befand sich auf dem Rückweg von einer Werft nach Burgstaaken. Nur zwei Besatzungsmitglieder waren an Bord. Die Crew des Seenotrettungskreuzers Bremen schleppte die „Karoline“ sicher bis zu ihrem angestammten Liegeplatz in Burgstaaken.
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