Die Insel Wangerooge hat ein akutes Problem: der Strand ist weg. Bei der letzten von vier Sturmfluten ist der Hauptbadestrand fast komplett von den Wellen mitgenommen worden. Bürgermeister Marcel Fangohr schätzt den Schaden auf knapp 400.000 €. Und die Frage ist: Wo kommt neuer Sand her?
Nach dem Orkan Sabine rollten vier Sturmfluten an die norddeutsche Küste. Auf den Inseln Ostfrieslands haben sie einige Schäden hinterlassen. Besonders schwer trifft es die Insel Wangerooge. Bürgermeister Fangohr (parteilos) schätzt, dass rund 80.000 Kubimeter Sand vor der beliebten Strandpromenade abgetragen wurden. An manchen Stellen sieht man blanken Stein. Bis zu zwei Meter hoch ist eine Abbruchkante, die sich den gesamten Hauptstrand entlang zieht (Foto: Özlem Seker / Ankerherz Facebook Community).
Sturmflut trifft Wangerooge
Schon im vergangenen Jahr musste die Insel 300.000 € investieren, um Sturmschäden zu beseitigen. Was damals ausgeschüttet wurde, ist nun zu großen Teilen von der Flut weggeschwemmt worden. Mit der Summe wird man bei den Reparaturarbeiten diesmal kaum auskommen. Langohr fordert in einem Interview mit NDR1 Niedersachsen, dass die Insel wieder die Sandbänke im Osten der Insel nutzen kann, um den Strand neu aufzuschütten. Dies war zuletzt von der Bundesregierung verboten worden.
Auf der Insel geht indes die Sorge um, dass die Schutzdünen im Westen von Wangerooge stark abgetragen werden. Ohne diese natürliche Barriere ist die Insel der Nordsee beinahe schutzlos ausgeliefert.
Die nächste Sturmflut steht laut Wetterbericht schon bevor. Nach Angaben des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie werden für das Abendhochwasser an der ostfriesischen Küste Wasserstände bis zu anderthalb Meter über dem mittleren Hochwasser erwartet. Am Wochenende soll dann das nächste Sturmtief über den Norden ziehen. Auf Wangerooge wird man es mit Bangen beobachten.