Suezkanal: Hetzkampagne gibt Ägyptens erster Kapitänin Schuld an Havarie

Suezkanal: Hetzkampagne gibt Ägyptens erster Kapitänin Schuld an Havarie - Ankerherz Verlag

Das ist so schäbig: Frauenhasser wollen die Havarie des Großcontainerfrachters Ever Given auf dem Suezkanal einer jungen Kapitänin anhängen. Marwa el Selehdar ist die erste Kapitänin in der Geschichte Ägyptens. Gegen sie läuft eine Kampagne aus Fake News und Hetze.

Noch immer liegt der Großcontainerfrachter Ever Given wie ein gestrandeter Wal quer im Suezkanal. Die Havarie entwickelt sich mit jeder Stunde zu einem Problem für den internationalen Warenhandel. Bergungsexperten aus den Niederlande, die vor Ort eintrafen, zeichnen eine düstere Prognose. Es könnte unter Umständen noch Tage, wenn nicht Wochen dauern, bis der 400 Meter lange Frachter aus dem Weg geräumt ist. Ein 240.000 Tonnen schwerer Riegel für weltweite Lieferketten.

Hetzkampagne gegen junge Kapitänin

Was ist die Ursache der Havarie gewesen? Von einem Sandsturm ist die Rede und technischen Problemen an Bord. Was genau zum Unglück führte, wird noch ein Krimi werden. Zumal Experten davon ausgehen, dass die japanische Reederei Schadensersatzforderungen in Höhe hunderter Millionen Dollar zu erwarten hat.

In den „Sozialen Netzwerken“ läuft unterdessen eine widerliche Kampagne gegen eine junge Kapitänin. Auf diversen Profilen wird behauptet, Marwa el Selehdar sei für den Unfall auf dem Suezkanal verantwortlich. Sie ist die erste Kapitänin in der Geschichte der Seefahrernation Ägypten. Die Kampagne gegen sie findet in ägyptischen Medien und der gesamten arabischen Welt einige Beachtung.

Frauenhasser machen mobil

Der Erfolg der jungen Frau, die Grenzen in der Männerwelt durchbrach ist offenbar ein Problem für viele Frauenhasser. Manipulierte Fotos sollen sie an Bord der Ever Given zeigen und beweisen, dass eine Kapitänin ungeeignet sind, ein Schiff von der Größe der Ever Given zu navigieren. Die Fake-News-Kampagne wurde so schlimm, dass sich Marwa el Selehdar auf ihren eigenen Plattformen (wie ihrer Instagram-Seite) dazu zu Wort meldete und die Gerüchte dementierte. Sie arbeitet nicht in Diensten der japanischen Reederei.

Sondern auf einem Leuchtturm-Tender einer ägyptischen Behörde.

  

 

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