Travemünde: Crew der Schwedenfähre und Seenotretter retten Segler

Travemünde: Crew der Schwedenfähre und Seenotretter retten Segler - Ankerherz Verlag

Die aufmerksame Crew der Schwedenfähre „Nils Holgersson“ und Seenotretter der Station Kühlungsborn haben zwei Seglern das Leben gerettet. Ihre kleine Holzyacht trieb manövrierunfähig mitten im Fahrwasser der großen Fähren vor Travemünde. Und dies in der Dunkelheit.

Gegen 4:45 Uhr am frühen Morgen meldete sich die Crew der Schwedenfähre „Nils Holgersson“ bei der Rettungsleitstelle See. Das Schiff war dem Weg von Trelleborg nach Travemünde etwa auf Höhe Kühlungsborn angekommen, als die Besatzung schwache Lichtsignale einer Taschenlampe bemerkt.

Die Seeleute schauten genauer hin. Das Blinken stammte von einer 9,5 Meter langen hölzernen Segelyacht, die bei etwa einem Meter Wellenhöhe im Fahrwasser trieb. Eine sehr gefährliche Situation für die Segler! Der Kapitän der 230 Meter langen Fähre hat kaum eine Chance, ein derart kleines Boot zu erkennen und auszuweichen.

Aufmerksame Crew der Schwedenfähre

Umgehend alarmierte die Rettungsleitstelle See die Freiwilligenbesatzung des Seenotrettungsbootes in Kühlungsborn. Wenige Minuten später liefen die Seenotretter aus. Sie nahmen Kurs auf den Unglücksort, etwa 8 Seemeilen (rund 15 Kilometer) vor dem Festland, zwischen Fehmarn und Kühlungsborn. Die Fähre stoppte währenddessen auf und gab der Segelyacht Windschutz.

Als die „Konrad Otto“ den Havaristen erreichte, ging sie längsseits. Zwei Seenotretter stiegen über. Die Segler – ein älteres Ehepaar – schilderten, sie hätten ihre Segelyacht nach Warnemünde überführen wollen.  Gegen 3 Uhr in der Nacht erlitten sie einen Mastbruch. In der Ostsee treibende Leinen seien dann in den Propeller geraten. Damit war auch die Maschine unbrauchbar.

Mastbruch und Leinen in der Schraube

Die Seenotretter bargen den Mast sowie umherschwimmende Leinen und sicherten alles an Bord. Anschließend nahm die Seenotretter den Havaristen in Schlepp. Sie brachte ihn sicher  nach Kühlungsborn. Die Segler blieben unverletzt. Während der Einsatzzeit wehte der Wind aus West mit vier bis fünf Beaufort.

Wieder ein starker Einsatz der Seenotretter. Und Kompliment auch an die aufmerksame Crew und den Kapitän der Schwedenfähre!

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