Dieses Foto der Polizeidirektion Lübeck zeigt den Moment, als ein Mann eine Yacht stiehlt. Was am Dienstagabend folgt, ist eine Verfolgungsjagd auf der Ostsee – und eine Festnahme mit enormen Widerstand. Wildwest in Neustadt in Holstein.
Um kurz nach 20:30 Uhr überschlugen sich im beschaulichen Yachthafen von Neustadt in Holstein (Schleswig-Holstein) die Ereignisse. Ein Anrufer meldete der Polizei, dass ein Mann mit seinem 8,35 Meter langen Segelboot davon gefahren war. Er war kurz an Land gewesen und zur Toilette gegangen. Zeugen hatten kurz zuvor drei männliche Personen am Anleger gesehen. Zwei Männer entfernten sich aber wohl vor dem Diebstahl des Bootes wieder.
Der Dieb fuhr mit der „Sternschnuppe“ los – und die Wasserschutzpolizei nahm mit zwei Booten die Verfolgung auf. Nach Polizei-Informationen konnten die Beamten das entwendete Boot samt Tatverdächtigen nach einer knappen Stunde vor Grömitz ausfindig machen.
Dieb versucht mit Yacht zu entkommen
Sie wiesen den Mann an, sofort zu stoppen – doch der Dieb dachte nicht daran. Mehrfach wechselte er nicht nur den Kurs, sondern versuchte uch, die Polizeiboote abzudrängen und zu rammen. Sein Fluchtversuch scheiterte.
Den Beamten gelang es, den Möchtegern-Piraten in den Grömitzer Yachthafen abzudrängen. Vor der Kaimauer am Kranplatz stoppten sie ihn. Der Mann wollte aber immer noch nicht aufgeben und wehrte sich massiv gegen die Festnahme. Die Beamten mussten Pfefferspray einsetzen. Es handelt sich um einen 36 Jahre alten Syrer, einen anerkannter Asylbewerber, der ohne festen Wohnsitz in Deutschland lebt. Gegen ihn ist ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden – die Liste der Vorwürfe sollte dafür sorgen, dass er so schnell nirgendwo hinsegelt.
Zeugen, die Hinweise zu den beiden noch flüchtigen Mittätern haben, werden gebeten, sich bei der Polizei unter 04502-86 28 30 zu melden.