Ein Massengutfrachter, der vor Kurzem der russische Besetzung in Mariupol entkam, ist im Kattegat mit einem türkischen Frachter kollidiert.
Die unter bulgarischer Flagge fahrende "Tzarevna" (übersetzt „Prinzessin“) war am Donnerstagabend auf dem Weg von Jütland nach Schweden mit Ziel St. Petersburg. Gegen 22:30 Uhr kam es zur Kollision mit der 182 Meter langen "Erdogan Bey", einem türkischen Frachter mit einer Tragfähigkeit von 50.000 Bruttoregistertonnen.
Glück im Unglück: Es wurden keine Verletzten oder Umweltverschmutzungen durch ausgetretenes Schweröl gemeldet. Dänische Behörden haben Untersuchungen zur Unglücksursache aufgenommen.
Ein Sprecher der dänischen Marine berichtet, dass der Bug der "Tzarevna" "durchlöchert", also erheblich beschädigt sei. Seitens der Reederei heißt es aber, dass die Schäden nur gering seien. AIS-Daten zeigen, dass das Schiff aktuell vor dem Hafen von Arhus ankert. Die "Erdogan Bey" liegt im Hafen von Skagen an der Pier.
Im März 2022 wurde der 168 Meter lange Massengutfrachter "Tzarevna" im Hafen von Mariupol aufgebracht, als russische Truppen die Stadt einnahmen. Die Seeleute wurden monatelang festhalten. Erst im November gaben die Besatzer das Schiff frei, nachdem eine Ladung mit ukrainischem Stahl abgeladen wurde. In der Zwischenzeit machten russische Streitkräfte nach Angaben der italienischen Reederei ein Kaufangebot, das einer "Erpressung" gleich gekommen sei.
Nun die Kollision im Kattegat. Wie gut, dass da nicht mehr passiert ist...
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