An Bord des Autofrachters „Grande Europa“ ist am Mittwochmorgen ein Feuer ausgebrochen. Das Schiff befindet sich keine 25 Seemeilen vor dem Hafen von Palma de Mallorca. 14 Seeleute wurden laut Agenturmeldungen bereits evakuiert. Einsatzkräfte bekämpfen das Feuer mit Schiffen von der Wasserseite.
UPDATE, 18:30 Uhr
Den Einsatzkräften ist es gelungen, das Feuer an Bord der „Grande Europa“ zu löschen. Um 4:20 Uhr war auf dem mit 1843 Autos beladenen Schiff ein Feuer ausgebrochen. Der Autotransporter befand sich zu diesem Zeitpunkt unweit von Palma de Mallorca und in unmittelbarer Nähe zum Meeres-Schutzgebiet rund um die Insel Cabrera.
Mit einem Hubschrauber wurden 15 Mitglieder der 25-köpfigen Crew von Bord evakuiert. Einige Seeleute wurden wegen leichter Verletzungen an Bord eines spanischen Marineschiffs behandelt. Ernsthaft verletzt wurde aber glücklicherweise niemand.
Crews gelingt es, Feuer zu löschen
Den Besatzungen von drei Schiffen der Seenotrettung gelang es, das Feuer unter Kontrolle zu bekommen. Um die Gefahr von Verschmutzungen des Wassers so gering wie möglich zu halten, entschied die Regionalregierung der Balearen, den Frachter in den Hafen von Palma schleppen zu lassen. Dort sollten die Gefahrenstoffe kontrolliert abgepumpt werden.
Der Schlepper „Marta Mata“ hat bereits damit begonnen, das 183 Meter lange Schiff Richtung Hafen zu ziehen. Spezialschiffe zur Bekämpfung einer Ölpest sind in die Nähe beordert worden, um im Notfall schnell reagieren zu können. Bislang sind anscheinend keinerlei Stoffe ausgetreten. Um ein Wiederaufflammen der Flammen zu verhindern, ist das Schiff aktuell versiegelt.
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Erst vor acht Wochen war es an Bord eines Frachter der Grimaldi-Linie zu einem Großbrand gekommen. Die „Grande America“ sank nach einem Feuer an Bord mit 2000 Autos auf den Grund der Biskaya. Die Crewmitglieder wurden in einer schwierigen Operation von einer englischen Fregatte gerettet. Einsatzkräften gelang es später auch, eine befürchtete Ölpest abzuwenden.
Schiffe der Grimaldi-Linie, besonders die gelben Autofrachter, sind Hamburgern gut bekannt. Die Schiffe laufen regelmäßig die Hansestadt an und liegen direkt gegenüber der Elbphilharmonie.
Wieder ein Feuer an Bord
In den vergangenen Monaten ist es zu mehreren Schiffsuntergängen nach Bränden an Bord gekommen, u.a. auf Schiffen der Reedereien Maersk und Hapag-Lloyd. Nicht deklariertes Gefahrgut bedeutet eine große Gefahr die Seefahrt. Die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd hat dafür ein System namens „Cargo Patrol“ entwickelt, das Buchungen scannt, ob sich nicht deklariertes Gefahrgut darunter befindet. „Mithilfe dieses IT Systems haben wir schon tausende Fälle nichtdeklarierten Gefahrgutes entdeckt und Schlimmeres verhindert“, sagt Nils Haupt, Sprecher der Reederei. „Zudem untersuchen wir stichprobenartig Container auf potentielle Gefahrgüter.