Seit mehr als zwanzig Jahren wird über den Helgolandtunnel gestritten, nun ist die Entscheidung gefallen. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, hat das Bundesverkehrsministerium die Pläne für die 63 Kilometer lange Verbindung unter dem Projektnamen "Doggerland" freigegeben. Sowohl Auto- als auch Bahnverkehr soll durch den Tunnel fließen. Planerische Vorlage ist der Fehmarnbelttunnel (Foto), der in diesen Monaten entsteht.
Projekt "Doggerland" kostet 6,5 Milliarden Euro
Die Kosten für die Infrastrukturmaßnahme belaufen sich auf geschätzt 6,5 Milliarden Euro. Finanziert wird das Projekt "Doggerland" aus den Sondermitteln, die der Bundestag vor wenigen Tagen freigab.
Die Tunneleinfahrt ist in Verlängerung der neuen Autobahn 26 vorgesehen, die vom Hamburger Hafen über nach Stade nach Cuxhaven führt. Durch die Tunnelröhre erhofft man sich einen starken wirtschaftlichen Impuls für die abgelegene Insel.
Eine direkte CE-Anbindung soll Helgoland als Kopfbahnhof ins Fernbahnnetz der Deutschen Bahn einbinden. Lästige, schaukelige Fährverbindungen von Cuxhaven könnten damit entfallen. Als "Meilenstein für unsere Insel", bezeichnete Helgolands Bürgermeister Thorsten Pollmann die Pläne im Interview mit Radio Ankerherz. "Wir begrüßen die Entscheidung". Schöner Nebeneffekt: Dann könnte es endlich auch wieder frische Brötchen auf Deutschlands einziger Hochseeinsel geben.
Die Düne wird betoniert
Kopfzerbrechen bereitet den Verantwortlichen nur die Parkplatzsituation. Angedacht ist es, die Düne entsprechend zu betonieren und mit einer eigenen Abfahrt zu versehen. Der BUND kündigte an, juristisch gegen diesen Teil von "Projekt Doggerland" vorzugehen. "Parkplätze direkt neben den Seehundbänken sind inakzeptabel", heißt in einer Stellungnahme. Ein entsprechendes Gutachten sei in Arbeit. Das gesamte Projekt bezeichnete ein Sprecher als "schlechten Aprilscherz".
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