Freitag, der 13. ist ein Datum, das manchen Seeleuten nicht gefällt. Aberglaube ist noch immer weit verbreitet. Am Freitag sendete ein Kutter in den Morgenstunden ein "Mayday". Das Schiff war im Sturm zuerst nahe der Insel Iona auf Grund gelaufen - und dann von einer großen Welle getroffen worden.
Sofort liefen die Seenotrettungskreuzer der Stationen Oban und Islay aus. Ein Hubschrauber der Coast Guard flog los. Seine Crew übernahm auch die Koordination der Rettung vor Ort.
Hilfe einer Fährcrew
Als die Seenotretter am Einsatzort vor der Insel Iona eintrafen, atmeten sie erleichtert auf. Die Besatzung einer Fähre von Caledoniam MacBrayne (im Inselsprech kurz "CalMac" genannt) war dem havarierten Schiff, das stark nach Steuerbord neigte, zu Hilfe geeilt und hatte es in Schlepp genommen.
Die Fischer hatten bereits ihr Rettungsfloß vorbereitet, um das Schiff notfalls schnell verlassen zu können. Bei schwerer See beschloss die freiwillige Besatzung des Seenotrettungskreuzers, eine Bergungspumpe auf das havarierte Schiff zu bringen. Sie wollten so viel Wasser wie möglich unter Deck abpumpen.
Ein Kutter ist für die Fischer immer auch eine Existenzgrundlage. Crew und Retter werden immer versuchen, nicht nur Leben, sondern auch Boot zu sichern.
Nach etwas einer Stunde Uhr waren die Fischer zuversichtlich, dass die Lage einigermaßen unter Kontrolle war. Ihr Schiff wies aber noch immer Schlagseite nach Steuerbord auf. Motor und Ruderanlage funktionierten nicht.
Solidarität vor schottischer Insel
Das Rettungsboot von Islay schleppte den Havaristen in den Hafen von Oban, wo es repariert wird. Am späten Nachmittag war der Einsatz beendet, nach insgesamt knapp neun Stunden Einsatz für die Retter.
Un einem Statement bedankte sich der Vormann der RNLI Station Oban bei der Crew der CalMac Fähre. So geht Solidarität auf See.