Drama im Sturm: In den frühen Morgenstunden war der Trawler "22 Seokyung" unweit der Insel Habaek unterwegs, als das das Schiff plötzlich in den Wellen kenterte. Es ging so schnell, dass der Crew nicht mal Zeit blieb, einen Notruf abzusetzen.
Crewmitglieder kletterten in eine Rettungsinsel oder sprangen in die kalte See. Die Besatzung eines anderen Fischereifahrzeug beobachtete das Unglück und kam sofort zu Hilfe. Auch Schiffe der südkoreanischen Coast Guard trafen wenig später ein. Die Bedingungen waren so übel, dass ein Rettungsboot während der Operation kenterte. Diese Besatzung kam mit dem Schrecken davon.
Vier Überlebende des Trawlers wurden in einem Rettungsfloß gefunden. Sie kamen unterkühlt und mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus. Fünf Crewmitglieder konnten nur tot geborgen werden, darunter auch der 66 Jahre alte Kapitän.
Fünf weitere Besatzungsmitglieder werden noch vermisst; die Überlebenden gaben an, dass einige von ihnen beim Kentern wahrscheinlich unter Deck eingeschlossen wurden. Vermutlich sind sie in der kalten See ertrunken.
Dennoch läuft eine große Such- und Rettungsaktion vor der südkoreanischen Südküste, an der sich mehr als 30 Schiffe beteiligen. Der Sturm erschwert den Einsatz in einem großen Gebiet nach wie vor. Trotz der rauen Bedingungen wurde die Wrackstelle aber bereits mit Sonar untersucht. Die Aufbauten scheinen in 80 Metern Tiefe nahezu intakt zu sein.
Sobald sich das Wetter verbessert hat, soll ein Unterwasserroboter zum Wrack tauchen, um herauszufinden, wie es zum Unglück kommen konnte.