Eine schöne Nachricht für Alle, die alte Schiffe mögen und denen der Erhalt maritimen Erbes in Deutschland am Herzen liegt: Die Instandsetzungsarbeiten am Feuerschiff „Elbe 1“ auf der Volkswerft in Stralsund sind abgeschlossen! Über mehrere Monate hinweg wurde das Schiff umfangreich überholt.
Unter anderem wurde ein modernes Bugstrahlruder eingebaut, man erneuerte stark korrodierter Stahlbereiche und modernisierte die Brandmeldeanlagen. Ein neues Deckaus amerikanischer Pinie wurde verlegt, aus einer besonders widerstandsfähigen Holzart. Zum Abschluss erhielt das Schiff einen neuen Anstrich. Natürlich feuerrot.
50 Kollisionen in 40 Jahren
Kosten der Sanierungsmaßnahmen: rund 2,3 Millionen Euro. Die Werft Strela Shiprepair, blieb damit im vorgesehenen Kostenrahmen. Nach bestandener Dichtigkeitsprüfung verließ das Schiff die Werft. "Elbe 1" wird in den kommenden Tagen wieder ihren Heimathafen Cuxhaven ansteuern, wo sie an der Alten Liebe liegt (Beitrag dazu HIER im Ankerherz Blog). Nächster Stopp ist vorher der Hamburger Hafengeburtstag Anfang Mai - Schiffsfans können sich darauf freuen!
Zur Historie des Feuerschiffs: Es wurde 1948 auf der Meyer Werft in Papenburg gebaut und unter dem Namen „Bürgermeister O’Swald II“ in Dienst gestellt. Bis 1988 markierte sie „Elbe 1“, die äußerste Position der Fahrwassersicherung für Schiffe mit Kurs Hamburg, etwa 25 Seemeilen vor der Elbmündung. Automatisierte Systeme, Leuchttonnen und die moderne Satellitennavigation machten Feuerschiffe dann überflüssig.
Crew brauchte gute Nerven
Mit einer Länge von rund 57 Metern und einer Breite von knapp 10 Metern zählt die „Elbe 1“ zu den größten je gebauten Feuerschiffen weltweit. Sie war häufig extremen Wetterbedingungen ausgesetzt und sie hält einen Rekord. Während ihrer rund 40 Dienstjahre kam es zu mehr als 50 dokumentierten Kollisionen mit anderen Schiffen – europaweit einmalig. Die Crew musste in der Deutschen Bucht wirklich gute Nerven haben.
Nach ihrer Ausmusterung wurde das Schiff nicht abgewrackt, sondern blieb als maritimes Kulturdenkmal erhalten. Seitdem liegt die „Elbe 1“ in Cuxhaven und dient als Museumsschiff. Und was sollen wir sagen: Der Besuch lohnt sich.