Home of Ankerherz – das ist der Alte Tanzsaal bei Hamburg

Was genau ist der Alte Tanzsaal von Ankerherz, warum heißt er so? Und warum seid Ihr ausgerechnet in Hollenstedt, dem Dorf im Süden von Hamburg? Das werden wir immer wieder gefragt. Hier erzählen wir Euch die Geschichte…

Der Alte Tanzsaal von Ankerherz heißt so, weil er einst der Treffpunkt des Dorfes und der Umgebung war. In diesem Saal wurde getanzt, gefeiert, getrunken und geknutscht. In den 1950er Jahren beheimatete er ein Landkino. Glaubt uns: Als wir das erste Mal in den Saal kamen, haben wir diese Atmosphäre sofort gespürt. Irgendetwas lag in der Luft, obwohl der Rest seinerzeit nicht nach Party aussah. Als wir den Saal übernahmen, diente er als Fliesenlager und war ziemlich runter gerockt.

Der Alte Tanzsaal in Hollenstedt

Damals suchten wir ein Zuhause für unsere Familie und Ankerherz, die schnell wuchsen. Hamburg konnten wir uns nicht leisten, in Lüneburg (damals unser Wohnort) fanden wir nichts – und ein Zufall brachte uns nach 21279 Hollenstedt. Schönes Dorf, schöne Gegend, Naturschutzgebiet Estetal, ein Bach, ein See. Vor allem aber nahe an Hamburg, an ICE-Station und Flughafen. In den Hamburger Hafen ist es mit dem Auto keine halbe Stunde, wenn die Autobahn frei ist, versteht sich.

So bauten wir den Alten Tanzsaal um. Ein Ladenbauer zog große Regalwände ein, ein riesiges Ankerherz kam an die Wand und wir wollten loslegen. Doch das Problem? Niemand kam. Im Dorf hielten sich Gerüchte, wir seien eine komische Kindertagesstätte oder eine neue Bierkneipe. Als Julia beim Tierarzt angesprochen wurde, ob sie von diesem „neuen Freudenhaus“ gehört habe, war klar: Wir mussten etwas tun.

Eröffnung mit dem Tatort-Star

Also luden wir zum Tag der Offenen Tür. Wie man das so macht auf dem Land: mit Anzeige in der Dorfzeitung, Kuchen und Kaffee, Prosecco und viel guter Laune. Doch niemand kam. Das heißt, es stimmt nicht ganz: Jemand hatte sich verfahren und fragte nach dem schnellsten Weg zur A1.

Einige Wochen später hatten wir eine große Lesung mit Schauspieler Axel Prahl (Tatort Münster) in Hamburg, der unser Buch „Sturmkap“ als Audiobuch eingelesen hatte. Wir baten ihn zur Matinee – und dies wirkte. Der Alte Tanzsaal war auf den letzten Platz gefüllt und wir mussten zwischenzeitlich die Türe schließen, so voll wurde es.

Hollywood in Hollenstedt

Diese kleine Geschichte spielt im Frühjahr 2o10. Seither ist so vieles geschehen. Prominente wie die Schauspieler Volker Lechtenbrink, Uwe Friedrichsen und Uwe Fellensiek lasen Geschichten, der internationale Opernstar und gute Freund Massimo Giordano war ebenso zu Gast wie Olympia-Sieger Markus Wasmeier. Aus Los Angeles kam der Kameramann Cameron Glendenning („Deadliest Catch“), der so häufig Haxe im Hollenstedter Hof bestellte, dass nach seiner Abreise das Gericht als „The Cameron“ in der Speisekarte stand.

Wir haben Whiskey probiert, Dudelsack-Konzerte veranstaltet, Sturmabende verlebt, Irland gefeiert und Island bestaunt, das Dorf zum Sommerfest eingeladen und Weihnachten mit Kindern zelebriert. Wir möchten, dass der Alte Tanzsaal wieder ein kultureller Mittelpunkt in Hollenstedt ist, deshalb gibt es die Reihe „Hollywood in Hollenstedt“, immer für einen guten Zweck.

Mini-Museum und maritimer Shop

Heute ist der Alte Tanzsaal eine Mischung aus Verlagshaus, maritimen Shop und Mini-Museum. Aus dem Studio in der Küche streamt Radio Ankerherz, der Sender vom Meere. (Alles über die Radiostation vom Meer, die Du überall auf der Welt hören kannst, erfährst Du HIER). Über die Ausstellungsstücke wie die Galionsfigur, das große Schiffsmodel des Stückgutfrachters Puma oder Maschinentelegraphen erzählen wir später noch. Alte Fotografien und Drucke erzählen von der Seefahrt. Ein alter Fischer schenkte und ein Foto von Bord, das einen Ehrenplatz bekam.

Frachter im Hamburger Hafen, knapp eine halbe Autostunde entfernt vom Alten Tanzsaal. Foto: Ankerherz

Wer auf dem Weg in den Norden ist, an die Nordsee, an die Ostsee oder nach Hamburg, der kann gerne bei uns eine Pause einlegen. Wir freuen uns über jeden Gast und haben immer einen Kaffee für Euch! Samstags öffnet das „Kleine Lese-Café“ mit Kaffee, Eis und Kuchen (gegen Spende). Manche buchen bei uns sogar einen Kurzurlaub. So nahe an Hamburg in einem Naturschutzgebiet zu wandern und bei uns die Seele baumeln lassen – das ist keine schlechte Art zu entspannen. (HIER kannst Du Dir die Idee ansehen & buchen.)

Also: Besucht uns gerne im Alten Tanzsaal! Für ein maritimes Geschenk, eine kurze Pause, an einem Geschichtenabend oder im Rahmen eines Kurztrips. Wir freuen uns auf Euch!